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SCHACH-SPHINX/06936: Naivität hat ihren Preis (SB)


Weiß der Teufel, was sich der Nachziehende zuletzt bei 1...Sb4-c2? gedacht hatte! Aber der Verstand wird ja oft von der Gier überschattet, und gierig war der schwarze Springer wohl geworden, als er seine Hufe nach dem Eckturm streckte. Dabei hatte er die Eröffnungsphase alles in allem ganz gut behandelt. Seine Läufer standen auf starken Positionen, Weiß war mit seinen Figuren ein wenig aus dem Tritt gekommen. Ihnen fehlte das rechte Ziel zur Entfaltung der Kräfte. Der verfehlte Springerzug schüttete dann Öl ins Feuer und im Nu stand die schwarze Stellung in Brand. Hatte der Nachziehende tatsächlich angenommen, daß Weiß die Falle im heutigen Rätsel der Sphinx nach 2.Ta1-c1 Sc2xd4 3.Sf3xd4 Sc6xd4 4.Dd1xd4 Ld6xh2+ übersah? Für diese Naivität zahlte Schwarz einen hohen Preis, den höchsten in einer Partie. Kaum zehn Züge später mußte er die Partie aufgeben, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06936: Naivität hat ihren Preis (SB)

Matochin - Smirnow
UdSSR 1967

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wissen ist Macht, und wer mehr über seinen Gegner weiß, kommt leichter zum Ziel. Kasparow nutzte den Wissensvorsprung, um seinen Kontrahenten Nunn mit 1.Sf3-h4! f5xe4 2.Sh4-f5 Dd6-d7 3.Sc3xe4 Kg8-h8 - 3...b7-b6 4.Ta4-a3! und der Turm schwenkt zum Königsangriff über - 4.Se4xc5 zur Kapitulation zu zwingen. Nunn verging die Lust zum Weiterspielen angesichts der deprimierenden Folgemöglichkeit 4...Dd7xd5 5.Dd1xd5 Sb4xd5 6.Sc5-e6 Tf8-f7 7.Ta4-d4! Sd5-b6 8.Se6xg7 Tf7xg7 9.Sf5xg7 Kh8xg7 10.Td4-b4.


Erstveröffentlichung am 24. Mai 2006

23. Mai 2019


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