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SCHACH-SPHINX/06705: Falscher Königszug des Weltmeisters (SB)


Was ist damals, 1927 in Buenos Aires, nur geschehen? Vor dem Weltmeisterschaftskampf zwischen José Capablanca und seinem Herausforderer Alexander Aljechin hätte die gesamte Schachwelt einmütig schwören können, daß der neue Weltmeister auch der alte sein würde. Doch es kam anders. Capablanca, der zuvor keine einzige Turnierpartie gegen Aljechin verloren hatte - Aljechin konnte das von sich nicht behaupten -, strauchelte in einer Weise, die unvorstellbar war. Gerade in Endspielsituationen, wo der Kubaner mit bestechender Präzision aufwarten konnte, machte er Züge, über die er früher bei einem anderen hochmütig gelächelt hätte. In der 27. Wettkampfpartie entstand folgende Stellung im heutigen Rätsel der Sphinx. Aljechin spielte mit den schwarzen Steinen. Er stand ganz eindeutig auf Verlust und konnte nur noch auf ein Wunder hoffen. Mit seinem letzten Zug 1...Dc5-c1+ hatte er ein Verzweiflungsschach geboten. Innerlich mochte sich Aljechin wohl bereits mit der Niederlage abgefunden haben. Doch da lächelte ihm Caissa zu. Capablanca konnte zwei Königszüge machen, und er wählte den falschen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06705: Falscher Königszug des Weltmeisters (SB)

Capablanca - Aljechin
Buenos Aires 1927

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Anstelle des nur zum Remis führenden Fehlzuges 1.Tf1-b1? hätte der italienische Meister mit 1.Lh4-f6! Lg7xf6 2.e5xf6 Te6-e2 3.Tf1-f4! b7- b5 4.Tf4-g4+ Kg8-f8 5.h2-h4! seinen Endspielvorteil verwerten können.


Erstveröffentlichung am 5. Oktober 2005

4. Oktober 2018


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