Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


SCHACH-SPHINX/06445: Winzigkeit der Gladiatoren (SB)


Die Arena der beiden Gladiatoren ist winzig, gerade mal daumennagelgroß, und doch sollte die Winzigkeit nicht darüber hinwegtäuschen, daß hier mit allen erdenklichen Mitteln der Kunst viel bewegt wird - Schachcomputer im Clinch miteinander. Immer schon stellte es einen Reiz für die Hersteller der kleinen Denkapparate dar, ihre Erzeugnisse im Duell gegeneinander auf die Probe zu stellen. Wohl schwang da immer auch ein Funke Entdeckerstolz mit. Die Schlag- und Denkkraft ihrer kleinen Schützlinge zu testen, war sekundär und nebensächlich, der innovative Nutzen unbedeutend. Trotzdem ließen es sich die Computerfirmen nicht nehmen, zwecks Werbung und Steigerung des Renommees diese neue, eigenartige Hybridform des Schachspiels ins Leben zu rufen. Entmenschlichung des Schachspiels warfen die Kritiker ihnen wiederholt vor, doch der Trend ließ sich nicht mehr aufhalten. Zu schön war es, zu sehen, welches Computerprogramm den Schritt in Richtung Künstliche Intelligenz am weitesten gegangen war. Im heutigen Rätsel der Sphinx besiegte 'Elite Glasgow' seinen Retortenbruder 'Conchess T' recht überzeugend im Mattangriff. Theoretisch ohne Wert, zeigt der Verlauf der Partie dennoch, daß auch Computer Kinderkrankheiten durchmachen. Conchess, mit den schwarzen Steinen spielend, hatte bereits zwei Figuren eingebüßt und wurde nun in drei Zügen mattgesetzt, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06445: Winzigkeit der Gladiatoren (SB)

Conchess T - Elite Glasgow

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wer gegen ein risikofreudiges Gambit spielt, sollte Besonnenheit ganz oben auf seine Prioritätenliste setzen, sonst ergeht es ihm wie unserem Schachfreund Bascau, der nach 1...Td8xd4! 2.e3xd4 Sc6xd4 3.Db3- d1 Dc7-f4! angesichts der Mattdrohung auf f2 nicht bereit war, seine Dame für nichts zu opfern und daher lieber gleich aufgab.


Erstveröffentlichung am 19. Januar 2005

14. Januar 2018


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang