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SCHACH-SPHINX/06372: Blüten aus Vietnam (SB)


Man wundert sich, aber der erste Schachklub in Vietnam wurde tatsächlich erst 1977, und zwar in Hanoi, gegründet. Ins Leben gerufen hatte den Verein Dang Tat Thang, ein Physikstudent, der sich als 17jähriger an der sowjetischen Universität Kischinew einschreiben ließ. Während seines Studiums lernte er dort das Schachspiel kennen und ließ sich von kundigen sowjetischen Jungmeistern in die Geheimnisse der unbekannten Materie einweihen. Kaum war er nach Vietnam zurückgekehrt, da machte er sich daran, das Königliche Spiel unter seinen Landsleuten bekannt und populär zu machen. Thangs Eifer fiel nicht auf trockenen Boden. Mittlerweile zählt der vietnamesische Schachverband mehrere tausend Mitglieder, und auch zu den Olympiaden werden regelmäßig Mannschaften geschickt, mit durchaus passablen Ergebnissen, wie beispielsweise 1990 in Novi Sad, wo Vietnam noch vor Griechenland, Belgien, Portugal und Irland unter 101 Mannschaften immerhin auf den 44. Platz landete. Im heutigen Rätsel der Sphinx verlor der 15jährige Tu Hoang Thong allerdings gegen seinen marokkanischen Kontrahenten Chorfi, was beweist, daß Blüten, um gute Früchte zu tragen, in Langmut wachsen müssen. Mit dem letzten Zug 1.Da3-b2? wurde die weiße Blume geknickt, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06372: Blüten aus Vietnam (SB)

Thong - Chorfi
Novi Sad 1990

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Völlig überrollt von der schwarzen Initiative mußte sich die Damenweltmeisterin Maja Tschiburdanidse nach 1...Sf4xh3! 2.d3-d4 - der Springer war tabu, weil sonst der Todesstoß entlang der Diagonalen h1- a8 gekommen wäre - 2...Sh3-f4 3.Ld2-e1 Dg3-g5 4.d4-d5 Lc6-b7 5.Lc2-b1 Sf4-e2 6.Se3-g4 - trickreich und dennoch unzureichend - 6...e5-e4 7.Sg4-h2 Lg7-e5 8.Tf1-f2 Dg5-g3 9.f3-f4 Le5xf4 10.Tf2xf4 Dg3xf4 geschlagen geben. Perspektivlosigkeit und materieller Nachteil waren nicht mehr zu kompensieren.


Erstveröffentlichung am 7. November 2004

2. November 2017


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