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SCHACH-SPHINX/06213: Taschkent macht hart (SB)


Von Jurgi Tadsiewitsch Agsamow sagte man, daß eine Stellung toter als tot sein könnte, er würde sie dennoch weiterspielen. Sein kämpferischer Wille wurde nur von seinem Kombinationstalent überboten. 1954 erblickte er Elmalik in der Nähe von Taschkent das Licht der Welt. Es war ein hartes Land, so lernte er von ihm Ausdauer. Es war eine harte Zeit, so lernte er von ihr einen unerschütterlichen Kampfgeist. Und so waren auch seine Partien, Reflexionen seines Lebens. Niemand sonst spielte so lange Partien wie er. Niemand ging so oft in eine Hängepartie wie er. Er besaß einen unverwüstlichen Charakter, war ein Spieler, der auf dem Brett stets mit Verbissenheit stritt. Ein Remis, das restlos ausgepreßt schien, darin erblickte er noch ein verborgenes Quentchen Kampf. Wie viel hätte er dem Schach noch geben können, wenn er 1986 nicht bei einem Bergunglück den Tod gefunden hätte. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll an diesen Streiter Caissas erinnert werden, der im Ausland leider viel zu wenig bekannt wurde. Die Ben-Oni-Verteidigung spielt man nicht zum Vergnügen, und Agsamow schon gar nicht. Man schaue sich nur die unverhohlene Wut der schwarzen Stellung an. Nun, Wanderer, aus welcher Richtung kam der Blitz?



SCHACH-SPHINX/06213: Taschkent macht hart (SB)

Kharitonow - Agsamow
Sewastopol 1986

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Hermann Meyer löste sein Versprechen, das er vor der Partie gegeben hatte, tatsächlich ein. Er hatte ein Turmopfer auf g7 angekündigt und erzwang mit 1.Tg1xg7+! nun sogar die Aufgabe der Partie. Auf 1...Kf7xg7 setzt 2.Df5-h7# Matt. Die Ablehnung führt nach 1...Kf7-e8 2.Df5-d7# zum selben Ergebnis.


Erstveröffentlichung am 02. Juni 2004

27. Mai 2017


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