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SCHACH-SPHINX/06191: Australiens geistiges Terrain (SB)


Wenn man an Australien denkt, sieht man im Geiste Horden von hüpfenden Kängeruhs, Eingeborene mit breiten Nasen und vielleicht auch das größte Korallenriff der Welt. Daß die Australier begeisterte Rugby- Fans sind, ist allgemein bekannt. Doch auf ein reges Schachleben wird man sich wohl nicht besinnen, so groß der Kontinent auch ist mit seinem Millionenvolk. Das Königliche Spiel genießt dort offenbar keine besondere Anteilnahme. Das rauhe Klima brachte vor 1985 keinen einzigen Großmeister hervor. Mit Ian Rogers betrat dann jedoch ein recht kampflustiger Spieler die internationale Bühne. Australien konnte nun von sich behaupten, auch auf dem geistigen Terrain einen würdigen Vertreter zu besitzen. Im heutigen Rätsel der Sphinx bereiste der australische Haudegen das traditionsreiche Städtchen Biel, wo er gegen seinen Kontrahenten Arapovic eine köstliche Angriffspartie hinzauberte. Beim Spiel heterogener Rochaden ist Zimperlichkeit alles andere als eine Zierde, und so griff Großmeister Rogers mit 1.g5-g6+ Le8xg6+ beherzt ins Geschehen ein, bis die Diagrammstellung entstand. Wer nun allerdings glaubt, daß er 2.Kb1-b2 oder gar 2.Kb1-a1 spielte, der irrt beträchtlich. Gehörst auch du zu den Irrenden, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/06191: Australiens geistiges Terrain (SB)

Rogers - Arapovic
Biel 1986

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wieder einmal wurde eine Lehrmeinung gründlich in Frage gestellt. Smit spielte auf 1...Tc8-c5 2.b2-b4!!, und da 2...Tc5-d5 3.a4-a5 Sb6-a8 ziemlich zerrupft aussieht, entschloß sich sein Kontrahent Banfalfi für die Flucht nach vorn. Weit kam er allerdings nicht. Nach 2...c4xb3 e.p. 3.Tf1-b1! Tc5-a5 4.Tb1xb3 Ta5xa7 5.Tb3xb6 lag er auch schon flach auf dem Boden und gab auf. Gegen das Eindringen des weißen Turms mit Ta1-c1-c7 hatte er keine Antwort parat.


Erstveröffentlichung am 11. Mai 2004

5. Mai 2017


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