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SCHACH-SPHINX/05360: Sagenhaftes Mißgeschick (SB)


Die Sage vom phrygischen König Midas ist auf vielerlei Weise lehrreich. Glanz blendete sein Denken und nur Gold und Reichtum hatte er im Sinn, und so kam es, daß er sich vom herumstreunernden Halbgott Dionysos die Macht erbat, alles, was er berührte, in Gold verwandeln zu können. Seiner Bitte wurde entsprochen. Und so schuf der Narr eine Welt aus Gold um sich herum und wäre doch um ein Haar Hungers gestorben, denn kein Stück Brot noch sonstige Nahrung konnte er in die Hand nehmen, ohne daß es in unverdauliches Gold erstarrte. Grausam waren zuweilen die Belehrungen der Götter, aber Midas mußte nicht wie viele andere sterben, denn er konnte den Fluch des Goldmachens im Fluß Paktolos von seinen Händen spülen. Midas wurde geheilt und der Fluß trug danach Gold. So ganz ohne ein äußeres Anzeichen seiner Narretei kam Midas jedoch nicht davon. Später machte er nämlich einen zweiten verhängnisvollen Fehler, indem er sich in die Streitigkeiten der Götter einmischte. Pan und Apollo, zwei Musiker von hohen Gnaden, der eine mit einer Flöte, der andere mit einer Lyra, wetteiferten um die höhere Kunst. Midas zog Pan als Musiker vor, worauf ihn Apollo zur Strafe Eselsohren wachsen ließ. So kann es kommen. Eselsohren wuchsen auch unserem Schachfreund Nilsson, der zuletzt 1.Sg5xf7+ Kg8-h7 zugelassen hatte, im Glauben, seinem König würde nun nichts mehr drohen. Daß sein König unter der vollen Gewalt des weißen Angriffs in unzerreißliche Mattfesseln gelegt würde, ahnte er im heutigen Rätsel der Sphinx noch nicht, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05360: Sagenhaftes Mißgeschick (SB)

Kajaste - Nilsson
Finnland 1957

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Kramnik ließ sich den Leckerbissen jedenfalls nicht entgehen und wählte statt 1...Sf5xe3 2.f2xe3 Df4xe3 3.d5-d6 das Damenopfer 1...Df4xe3!! Nun mußte sich Judasin davor hüten, das Danaergeschenk der Dame anzunehmen, denn nach 2.f2xe3? Sf5-g3+! 3.h2xg3 Te5-h5# wäre der weiße König in seinem Loch erstickt. Statt dessen versuchte Judasin einen Gegenangriff mit 2.Sb5-d6, der jedoch durch 2...Te5-e7! widerlegt wurde.


Erstveröffentlichung am 15. Februar 2002

20. Januar 2015





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