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SCHACH-SPHINX/05191: Feindschaft über Generationen (SB)


Wenn schottische Schachspieler aufeinandertreffen, werden nicht Partien, sondern Rivalitäten ausgetragen, die sich mitunter nach Jahrzehnten messen. Verantwortlich dafür ist die landestypische Sturköpfigkeit, mit der an Kleinigkeiten festgehalten wird. Die Gründe sind beliebig austauschbar. Hauptsache es hat irgendwann einmal einen Vorfall gegeben, der irgendwie für Mißstimmigkeiten gesorgt hat. Prompt hängt eine ganze Familie, mitunter gar ein Landstrich an diesem Wurzelübel fest, das schließlich an die Kinder und Kinderskinder weiter vererbt wird. Nichts scheint den Schotten so heilig wie eine gestandene Feindschaft. Man muß dabei bedenken, daß die beiden ersten Schotten, die den Titel des Großmeisters verliehen bekamen, Paul Motwani und Colin McNab, seit 1973, also über Generationen von Partien, in eine Privatfehde verstrickt sind, zumal sie zugleich im Telecoms Chess Club in Dundee spielen. Nun denn, jedem Volk seine Ehre. Im heutigen Rätsel der Sphinx schlugen sich Gott sei Dank Douglas Bryson, der Schottische Meister von 1996 und 1997 sowie Kolumnist bei der "Scotland On Sunday", und Steve Mannion symbolischerweise nur auf dem Brett die Köpfe ein. Weiß am Zuge jedenfalls eröffnete nun die Feindseligkeiten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05191: Feindschaft über Generationen (SB)

Bryson - Mannion
Aberdeen 2001

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Gurewitsch zog 1.Sf5xh6! und sein Kontrahent kapitulierte. Zu Recht, denn nach 1...Kh7xh6 2.Tf3-h3+ Kh6-g5 - 2...Kh6-g6 3.Dc3-f3! - 3.Dc3- f3 Db6-g6 4.Th3-g3+ stünde Schwarz ebenso rettungslos verloren wie nach 1...g7xh6 2.Tf3xf7+ Kh7-h8 3.Tf7xd7


Erstveröffentlichung am 24. August 2001

04. August 2014





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