In Schachkreisen herrscht zwar die Meinung vor, daß es günstiger sei, mit den weißen Steinen zu spielen - noch immer macht das Gespenst des Anzugsvorteils die Runde -, aber das gilt nicht unbedingt für jeden Spieler und Großmeister. Ein gutes Beispiel dafür, daß der erste Zug auch einen Fluch darstellen kann, kennt man aus der Schachgeschichte, wo der Engländer Blackburne vorzugsweise als Nachziehender seine Siege zu erringen pflegte. In der Jetztzeit scheint Alexander Morosewitsch seinen Fußspuren zu folgen. Etliche schöne Siege verbuchte er in diesem Jahr beim Turnier in Wijk aan Zee wie auch im heutigen Rätsel der Sphinx, wo er mit Schwarz am Zuge die weiße Stellung mit einer taktischen Wendung rasch zur Aufgabe zwang, Wanderer.
Fedorow - Morosewitsch
Wijk aan Zee 2001
Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
In der Tat, die weiße Dame war gefangen, aber ihre langen Krallen reichten noch bis zum schwarzen König: 1.Tg4xg7+ Kg8-h8 2.Tg7-g8+!! - offenbar vom Nachziehenden völlig übersehen worden - 2...Kh8xg8 3.Td2- g2#
Erstveröffentlichung am 22. Juni 2001
19. April 2014