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SCHACH-SPHINX/05029: Spur und Spionage (SB)


Freunde des Spionageromans werden natürlich Frederick Forsyth kennen, gehört er doch zu den berühmtesten Autoren dieses Genres. Mit einem Blick der Herablassung auf diese Art von Literatur zu schauen, ist indes unangebracht. Im Namen hoher Literatur ist schon viel größerer Schund geschrieben worden. Jedenfalls kann man Forsyths Romanen eines mit Sicherheit nicht nachsagen, nämlich, daß sie langweilig wären. In "The Negotiator" kommt sogar der Schachfreund voll auf seine Kosten, denn dort empfiehlt ein General dem Romanhelden Quinn, unbedingt die Partien des Weltmeisters Petrosjan zu studieren, um das mysteriöse Dunkel jenes Geheimnisses, dem er auf der Spur ist, zu lüften. Um nicht gleich alles zu verraten, sei nur soviel gesagt, daß die Verbindung Schach und Spionage nicht zufällig so hervorragend zusammenpaßt. Keineswegs so fest zusammengeleimt war dagegen der Zusammenhalt der weißen Figuren in der Partie zwischen Graf und Matthis. Trotzdem Fernschachler Graf drei Tage pro Zug Bedenkzeit hatte, beschlich ihm in der Diagrammstellung doch das untrügliche Gefühl, mehr davon verschwendet als genutzt zu haben. Jedenfalls brachte sein Antipode Matthis das Dilemma der weißen Stellung mit dem nächsten Zug vollständig ans Licht, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05029: Spur und Spionage (SB)

Graf - Matthis
Fernpartie 1981

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Zu Recht hatte Meister Ebeling die Partie an dieser Stelle aufgegeben, denn nach 2...Sh5-f6 oder 2...Sh5-f4 hätte ihn der Prachtzug 3.Tg5- h5+! aus allen Wolken gestoßen: 3...Sf4xh5 4.De3-h6+ Kh8-g8 5.Ta1-g1+ mit unvermeidbarem Matt. Auch die Ablehnung des Turmopfers half nicht: 3...Kh8-g7 4.Ta1-g1+ Kg7-f6 5.Th5-h6+ Sf4-g6 6.Th6xg6+ f7xg6 7.Tg1xg6# In ähnlicher Manier hätte auch 2...Sh5-g7 verloren: 3.Tg5-h5+! Kh8-g8 4.De3-h6 mit unwiderstehlichem Mattangriff.


Erstveröffentlichung am 04. Juni 2001

23. Februar 2014





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