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SCHACH-SPHINX/05025: Randnotiz mit Folgen (SB)


Nichts ist so herzrührend wie die Geschichten rund ums Brett. Lauschen wir also in die Partie zwischen Denker und Pinkus hinein. Schachfreund Denker hatte einen Bauern vorgestreckt, will sagen, er hatte ihn mit Kalkül geopfert. Sein Kontrahent Pinkus ließ sich nicht lange bitten, schnappte sich die Opfergabe und dachte bei sich, 'dem Denker werde ich die Inkorrektheit schon nachweisen'. So erregt war er von seinem Gedankengang, daß er nach einem scheelen Blick auf seinen Kontrahenten schnell etwas auf sein Partieformular notierte, sich dann erhob und durch den Saal schlenderte. Neugierig geworden warf Meister Denker einen Blick auf das Papier und las zu seiner Verärgerung die Worte: "Zeig's mir!" Als Pinkus von seiner Visite zurückkehrte, fiel sein Blick auf die stille Botschaft, die ihm sein Brettrivale unter seiner eigenen Notiz niedergeschrieben hatte, und sie lautete: "Keine Sorge. Ich werde es dir zeigen!" Man kann sich lebhaft vorstellen, mit welcher Verbissenheit sich die Partie auf dem Brett entlud. Schließlich war das Stellungsdiagramm erreicht, und Meister Denker hatte tatsächlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um die Stichhaltigkeit seines Bauernopfers zu beweisen. Nun liegt es an dir, Wanderer, im heutigen Rätsel der Sphinx den korrekten Abschluß und damit die Siegeskombination zu ergründen!



SCHACH-SPHINX/05025: Randnotiz mit Folgen (SB)

Denker - Pinkus
New York 1946

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Meister Popov war ein rechter Räuberhäuptling, und was er haben wollte, das nahm er sich, zumal er den schwachen Punkt in der weißen Stellung mit dem Turmzug 1...Tf8-f2! offenlegte. Wegen der Mattdrohung 2...Se5-f3# kam Meister Arnaudov um die Annahme des Turms nicht herum. Dadurch büßte er jedoch seinen Springer auf d6 ein: 2.Dc2xf2 Dg4-h5+ 3.Kh2-g1 Dh5xd1+ mit Rückgewinn des geopferten Turms und Eroberung des Springers durch 4...Dd1xd6


Erstveröffentlichung am 03. Juni 2001

19. Februar 2014





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