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SCHACH-SPHINX/04995: Sturz des russischen Riesen (SB)


Die deutsche Olympiamannschaft ist besser als ihr Ruf. Ganz an der Spitze stand sie nur ein einziges Mal, und dieses eine Mal gehört zudem apostrophiert, denn es war 1939 in Buenos Aires, als die "großdeutsche" Mannschaft, bestehend aus Eliskases, Michel, Engels, Becker und Reinhardt, den ersten Platz errang vor Polen und Estland. Wegen des Kriegsausbruchs kehrten die deutschen und österreichischen Spieler jedoch nicht zurück. 1964 in Tel Aviv kamen die deutschen Meister Unzicker, Darga, Schmid, Pfleger, Mohrlok und Bialas auf den dritten Platz. Schöner als die Bronzemedaille war jedoch ein anderer Erfolg. Die deutschen Herren konnten nämlich gegen die späteren Goldmedaillisten des russischen Teams aus Petrosjan, Botwinnik, Smyslow, Keres, Stein und Spasski einen 3:1-Sieg erringen. Damals ging es wie ein Lauffeuer durch die Medien: Deutschland stürzte den russischen Riesen! Es war ein denkwürdiger Augenblick für das angeschlagene Selbstbewußtsein der Deutschen. Für eine Stärkung des Gemüts sorgte auch der Sieg Eichborns gegen seinen Kontrahenten Nosa. Mit den schwarzen Steinen gelang Meister Eichborn ein sehenswertes Matt, das damals - 1863 - noch gar nicht zum üblichen Tenor gehörte. Also, Wanderer, Altertumsforschung ist der Reiz im heutigen Rätsel der Sphinx.



SCHACH-SPHINX/04995: Sturz des russischen Riesen (SB)

Nosa - Eichborn
Breslau 1863

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die Lage für den schwarzen König sah alles anderes als rosig, kurzum, sie war sogar ganz miserabel. Schließlich konnte Meister Marco mit dem Ablenkungsopfer 1.Le2-b5! ein vierzügiges Matt einleiten: 1...Dd7xb5 2.Sd5-e7+ Kg8-h8 3.Dh3xh7+! Kh8xh7 4.Td1-h1#


Erstveröffentlichung am 25. Mai 2001

20. Januar 2014





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