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SCHACH-SPHINX/04611: Lernen auf Chinesisch (SB)


Nicht erst seit 1991 weiß man, daß die Chinesen in der Schachkunst auf dem Vormarsch sind. In jenem Jahr besiegte die einstige Kindermeisterin im Chinesischen Schach, Xie Jun, mit gerade einmal 21 Jahren die neun Jahre ältere Titelverteidigerin Maja Tschiburdanidse aus Georgien mit 8,5:6,5 und wurde Weltmeisterin. Der lange Leerlauf der Chinesen auf internationaler Turnierbühne ist leicht zu erklären. Als traditionsbewußtes Volk mit eigener Schachgeschichte hatten sie sich lange dagegen gesträubt, dem westlichen Schach den Vorzug vor ihrem eigenen zu geben. Das änderte sich erst, als sich das Land der Seidenraupen gesellschaftlichen Reformen öffnete und der Schildkrötenpolitik der letzten Jahrhunderte den Rücken kehrte. Auf der Schacholympiade 1978 in Buenos Aires konnte die Herren- als auch die Damenmannschaft gute Erfolge vorweisen. Aufmerksamkeit erregte bereits zuvor der chinesische Meisterspieler Qi-Jui-Xuan, der Siege über Großmeisterkaliber wie Waganjan, Torre und Donner auf seine Fahne schreiben konnte. 1981 gelang einer chinesischen Auswahl gar ein 26,5:22,5-Erfolg im Länder- und Freundschaftskampf gegen Frankreich. Im heutigen Rätsel der Sphinx überwand Meister Chen-De den renommierten Franzosen Goldenberg mit einer sehenswerten Kombination. Goldenberg, der sich gegen den Chinesen damenindisch verteidigt hatte, lernte nach nur 27 Zügen die chinesische Mentalität kennen, nämlich von anderen zu lernen, um sie dann lächelnd zu besiegen. Im Diagramm folgte nun 1.Se4xd6 Ta8-f8 und was geschah hinterher, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/04611: Lernen auf Chinesisch (SB)

Chen-De - Goldenberg
Val-Thorens 1981

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Meister Gufeld lernte das Alter umso mehr respektieren, als ihm der Ex- Vize-Weltmeister David Bronstein auf 1...Sc6-d8 mit 2.f6-f7+! Sd8xf7 2.Sd7-f6# eine Lektion in elementarem Mattsetzen erteilte.


Erstveröffentlichung am 19. Januar 2001

01. Januar 2013





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