Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/04120: Tartakowers Keckheit (SB)


Der Wiener Meister Tartakower hatte eine scharfe Zunge und schrieb mit einer Feder, die ebenso kühn wie brillant-einfallsreich war. Doch auch auf dem Brett war Wagemut sein Markenzeichen. Tabus erkannte er nicht an, ebensowenig ließ er sich von Strömungen vereinnahmen oder von sogenannten Schulsystemen an die Kette legen. Sein Mut erreichte wahrscheinlich 1924 seinen Höhepunkt, als er beim New Yorker Turnier mit den weißen Steinen gegen den damaligen Weltmeister Capablanca unerschrocken zum Königsgambit griff und ihm so den Fehdehandschuh hinwarf. Capablanca oder die "Schachmaschine", wie er aufgrund seiner tödlichen Präzision auch genannt wurde, lächelte auf seine unverwechselbare Art und bestrafte den kecken Übermut des Wieners auf genuin weltmeisterliche Weise, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04120: Tartakowers Keckheit (SB)

Tartakower - Capablanca
New York 1924

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Und das Spiegelbild des Narziß trübte sich: 1.Dg6-g7! Lb7-c8 - oder 1...Tg8xg7 2.h6xg7 Th8-g8 3.Th1xh7 Dh6-d8 4.Sg3-f5 - 2.Sg3-f5 Lc8xf5 3.Tf1xf5 Lc5-b4 4.Kc1-b1 Lb4xc3 5.b2xc3! Sh7-f8 6.Th1-f1! Sf8-g6 7.Dg7- d7 Tg8-d8 8.Dd7-e6 Sg6-f4 9.Ld2xf4 e5xf4 10.Tf5xf4 Db6-c5 11.Tf4-f7 Dc5-g5 12.Tf7-f8! Dg5-c5 13.De6-e7 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 19. August 2000

27. August 2011