Manchmal ist es gerade die Unverfrorenheit der Gedanken, die zum Erfolg führt, der Mut, auch das Absurde zu denken. In den taktischen Gefilden, durch die nahezu jede Partie hindurchgehen muß, kommt es nicht unwesentlich auf diese Findigkeit an. Keine Kombination geht von selbst aus einer Stellung hervor. Man muß die Augen und den Verstand darauf geschärft haben, solche Möglichkeiten auch wahrzunehmen. Im heutigen Rätsel der Sphinx beispielsweise hätte ein simpler Zug wie 1.Sf5-e7 oder 1.Sf5-d6 die goldene Gelegenheit ungenutzt vorbeiziehen lassen, die für wache Sinne hingegen greifbar nahe lag, Wanderer.
Willaert - O'Kelly
Brüssel 1953
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der weiße Angriff kam über zwei Achsen, zuviel für die schwarze Stellung: 1.Df3-c3! - mit der Mattdrohung 2.Dc3xg7#, wobei 1...Tc8xc3? an 2.Te2xe8# scheiterte - 1...Db6-g6 - oder 1...Lg5-f6 2.Ta1-e1! - 2.Ta1-e1! Kg8-f8 3.Dc3-c5+! und Schwarz gab auf.
Erstveröffentlichung am 09. März 2000
06. Januar 2011