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SCHACH-SPHINX/03521: Relikte einer vergangenen Epoche (SB)


Wird es noch zu einer Begegnung und einem Waffengang kommen zwischen Anatoli Karpow und Garry Kasparow? Traurigen Auges muß man die Frage wohl verneinen, denn mit dem Wechsel ins neue Jahrtausend scheint nicht nur Karpow zu einem Relikt der Vergangenheit zu zählen, sondern auch Kasparow. Dessen Auftritt in Wijk aan Zee könnte Konsequenzen nach sich ziehen. Allzu schnippisch und ungalant hatte sich Kasparow da vom Turnier verabschiedet. Man wird sich wahrscheinlich doppelt überlegen, ob man ihm eine weitere Einladung zuschickt, auch wenn er unbestritten die Nummer 1, aber eben doch kein anerkannter Weltmeister ist. Bei Karpow sieht die Lage ähnlich düster aus. Zwar will er vor Gericht seinen Titel zurückerstreiten, aber die Zeit ist an ihm vorbeigegangen. Auf mehr als einen Schadensersatz, bestenfalls, kann er nicht spekulieren. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll noch einmal ein Blick in turbulente Jahre zurückgeworfen werden, als die beiden sich zum Vergnügen der Schachwelt auf dem Brett heißeste Kämpfe lieferten. Kasparow war mit den schwarzen Steinen am Zuge. Im Falle, daß Karpow nun einen dritten Offizier für seine Dame bekäme, wäre die Partie noch zu retten gewesen. Aber da hatte Kasparow ein gewichtiges Wort mitzureden, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03521: Relikte einer vergangenen Epoche (SB)

Karpow - Kasparow
WM 1985

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Man lernt nie aus. Dimitri Bunzmann wird diesen Spruch wohl noch viele, viele Jahre zu hören bekommen: 1.Sf3-e5! - es droht 2.Se5-e7+ nebst 3.Te1xe7 - 1...Le7-g5 2.Dh6xh5 Lg5-d2 3.Se5-d7+ Kb8-a7 4.Te1-a1+ Lb7-a6 5.Dh5xf7 und Schwarz gab in hoffnungsloser Stellung aus, zum Beispiel 5...Tg8-d8 6.Sd7-e5 Dc7xf7 7.Se5xc6+! Ka7-b7 8.Sc6xd8+ mit gnadenloser Ausplünderung der schwarzen Stellung.


Erstveröffentlichung am 05. Februar 2000

03. Dezember 2010