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SCHACH-SPHINX/03448: Böse Winkel und dunkle Mordecken (SB)


Ein beliebtes Mittel, um vorsichtige Naturen aufs Glatteis zu locken, ist natürlich die Wahl einer ultrascharfen Variante. Und zu diesen ausrutsch-gefährdeten Varianten gehört mit Sicherheit der Sizilianische Drachen. Kaum eine ist so gut geeignet, die Kombinations- Rüstigkeit zu testen, kaum eine besitzt soviele böse Winkel und dunkle Mordecken. Im heutigen Rätsel der Sphinx wählte daher der russische Meister Gik ebenselbe, um seinen Landsmann Karpow anzuschleichen. Der böse Sinn verkehrte sich freilich ins Gegenteil, denn erstens läßt sich Karpow nicht schrecken und zweitens findet er selbst auf dem schlüprigsten Boden immer noch feste und sichere Stellen. So kam es denn auch, daß es Karpow war, der mit den weißen Steinen zuletzt, nach Umgehung aller Gefahren, den entscheidenden Stoß ausführte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03448: Böse Winkel und dunkle Mordecken (SB)

Karpow - Gik
Moskau 1969

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Klein-Kasparow ignorierte die Gefahr für seinen Turm und gewann statt dessen kurz und bündig mit 1...d3-d2! - mit der Drohung 2...De3-h3# - 2.Kh1-h2 Td8-d3! - das Opfern beherrschte Kasparow schon als Knabe - 3.Lc4xd3 De3xd3 4.Da2-a3 Dd3xa3 5.Ta1xa3 e4-e3 6.Ta2-a1 e3-e2 7.Tf1-h1 Tf8-e8 8.Sb7-d6 e2-e1D 9.Sd6xe8 De1-f2+ und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 11. Januar 2000

09. November 2010