"Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben." So Christian Morgenstern, dessen Feder einige charmante Weisheiten zu Papier gebracht hatte. Und sein Wort vom Ziel paßt geradezu vortrefflich zum heutigen Rätsel der Sphinx und untermalt die Frage nach dem Weg für Schwarz zum Matt. Der weiße König befindet sich in einer überaus drangvollen Enge auf h4, erstickend, beklemmend, unrettbar! Doch der Weg ist im Schach ja immer das zentrale Thema. So scheitert das gerade Vorgehen mit 1...Kh7-g6 schlicht und ergreifend an 2.Dd6xe6+, aber damit ist auch schon der halbe Weg vorgedacht. Nun, Wanderer, kannst du den Weg komplettieren?
Buksa - Kovacz
Ungarn 1965
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Welche Denkleistung! Mit 1.Lc1-g5! knüpfte Meister Simagin doch tatsächlich ein Mattnetz, denn 1...Dg2xg5 gewinnt nach 2.Dd7-d8+ Kg8- h7 3.Dd8-c7+ nebst 4.Dc7xh2 den bedrohlichen schwarzen Freibauern, wodurch das Endspiel für Weiß leicht zu gewinnen wäre, während 1...f6xg5 2.f5-f6 direkt zum Matt führt. Schwarz spielte also 1...h2- h1D, mußte jedoch nach 2.Dd7-e8+ Kg8-g7 3.De8-g6+ Kg7-f8 4.Dg6xf6+ Kf8- g8 5.Df6-d8+ Kg8-g7 6.Dd8-e7+ Kg7-g8 7.De7-e8+ aufgeben, weil 7...Kg8- g7 8.f5-f6+ Kg7-h7 9.Df8-f7+ Kh7-h8 10.Df7-g7# matt wird.
Erstveröffentlichung am 03. Januar 2000
29. Oktober 2010