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SCHACH-SPHINX/03389: Gegensinn zum gesellschaftlichen Habitus (SB)


Und das ist das Geheimnis im Schachspiel: Wer sich von der klammernden Gier nach der Materie löst, wird ihr Herr, der öffnet die Pforten ins Reich der Geister. Und ist dies ja entgegengesetzt zum gesellschaftlichen Habitus, wo es heißt: Nehme dir und werde reich! Im Schachspiel wird diese Philosophie ad absurdum geführt. Nicht der am Besitzdenken Gefesselte, sondern der Schenkende, Leichtfüßige, Unbeschwerte siegt, wo die Materie zugrunde geht. Und so auch im heutigen Rätsel der Sphinx: Schwarz scheint das Remis sicher in der Tasche zu haben. Aber Weiß bewies ihm, wieviel freier und handlungsgerichteter derjenige sein kann, der zur rechten Zeit von überflüssigen Lasten Abschied nimmt, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03389: Gegensinn zum gesellschaftlichen Habitus (SB)

Böhme - Malcher
Klosterlausnitz 1949

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Zu spät entriß Schwarz der Stellung das Geheimnis des Sieges: 1...g2- g1D! 2.Lh2xg1 Kf3-g2 3.Kh4-g4 La8-c6 4.Kg4-h4 Lc6-f3! 5.a7-a8D Lf3xa8 6.Kh4-g4 La8-c6 7.Kg4-h4 Lc6-f3 und im Zugzwang muß Weiß einen verhängnisvollen Zug machen: 8.Kh4-g5 Kg2xg1 oder 8.Lg1-a7 h3-h2.


Erstveröffentlichung am 24. Dezember 1999

20. Oktober 2010