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SCHACH-SPHINX/03327: Licht im Schatten tut sich auf (SB)


Harmonie ist ein im Zusammenhang mit dem Schach oft benutztes Wort. Ex- Weltmeister Wassily Smyslow hatte einmal gar behauptet, daß ein Harmonieprinzip alles in der Natur und den Künsten durchziehe, wie ein Faden, der alle Gedanken an sich binde. Dabei wäre gerade das Schach dazu angetan, die Irrtümlichkeit dieser Annahme restlos ans Licht zu bringen. In welchem anderen Spiel wird nämlich dieser Grundsatz so rigoros verletzt wie im Schach? Alles dreht sich dabei doch um das Ziel, den anderen in einer sehr entschiedenen Weise zu Fall zu bringen. Jede Anwendung von Tricks, jedes Fallenstellen, jede Gemeinheit ist erlaubt. Wie verträgt sich das nun mit dem schönen Satz von der Harmonie? Überhaupt, von wessen Harmonie wird denn hier ausgegangen? Ein Licht im Schatten tut sich auf und man erblickt den Harmoniekadaver so, wie er gemeint ist im Besiegen des Schwächeren, der in diesem Krieg der Kräfte die unterlegene Rolle zu spielen hat. Harmonisch geht es also zu in der Natur und den Künsten? Nun denn, jeder wie es ihm gefällt, im heutigen Rätsel der Sphinx war es Weiß, der rundherum von einer allesbeglückenden Harmonie sprach, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03327: Licht im Schatten tut sich auf (SB)

Sokolow - Tukmakow
Lwow 1984

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Alle Achtung, Herr Schlosser: 1.Sc3-d5! Dc7-c5 - noch schlimmer erginge es Schwarz nach 1...e6xd5 2.Tf1xf7!! Kg8xh7 3.Lg2xd5+ Kf7-e8 4.De2-h5 Sh7-f8 5.Tc1-f1 Ld7-c6 6.Tf1xf8+! - 2.b3-b4 Dc5-a7 3.De2-h5 Le7xg5 4.Tf1xf7! Sg6-e5 - oder 4...Kg8xf7 5.Lg2-e4 - 5.Tc1-f1 e6xd5 6.Tf7xg7+! Kg8xg7 7.Tf1-f7+ Se5xf7 8.Sd4-e6+ und Schwarz gab auf. Das Matt war unvermeidbar.


Erstveröffentlichung am 04. Dezember 1999

30. September 2010