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SCHACH-SPHINX/03317: Grünschnabel aus Amerika (SB)


Den amerikanischen Traum vom Tellerwäscher zum Millionär gab es auch im Schachspiel. Und in den Buchstaben dieser Kunst gelesen, geht die Geschichte so: 1895 reiste ein junger Amerikaner, der zuvor an keinem großen Turnier teilgenommen hatte, in Begleitung von Steinitz und Showalter nach Hastings. 22 Jahre zählte Harry Nelson Pillsbury seinerzeit und sein Optimismus war unbegrenzt. In der Nähe von Boston geboren, kam er erst mit 16 Jahren zum Schachspiel, aber was spät begonnen hatte, fesselte ihn um so brennender. Pillsbury trat also in Hastings an und verlor die erste Partie. Ein Schmunzeln auf vielen Gesichtern, die dem Grünschnabel aus Amerika nie wirklich eine Chance eingeräumt hatten. Indes, es kam anders. Pillsbury bezwang darauf einen Gegner nach dem anderen, verbuchte 15 Siege, drei Unentschieden und verlor insgesamt drei Partien. Am Ende gehörte der Lorbeer ihm. Interessant auch, daß dieser Erfolg in Hastings in seiner Karriere der schillerndste und größte bleiben sollte. Im heutigen Rätsel der Sphinx benutzte Pillsbury seine glasklare Logik, um den Schwarzen in wenigen Zügen zur Kapitulation zu zwingen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03317: Grünschnabel aus Amerika (SB)

Pillsbury - Swiderski
Hannover 1902

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der armenische Maulwurf kam erst ans Licht, wenn wirklich alle Gefahr gebannt war: 1.Tf1xf4! Tf8xf4 2.Lg4-e6+ Tf4-f7 3.Sd2-e4 Dd8-h4 4.Se4xd6 Dh4-g5+ 5.Kg1-h1 Ta8-a7 6.Le6xf7+ Ta7xf7 7.Db2-h8+! und Schwarz gab auf, da er nach 7...Kg8xh8 8.Sd6xf7+ nebst 9.Sf7xg5 aufs hoffnungsloseste mit einer Figur weniger spielen müßte.


Erstveröffentlichung am 29. November 1999

26. September 2010