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SCHACH-SPHINX/03272: Kasparow verhalf altem Gambit zu neuem Ruhm (SB)


Daß das Evans-Gambit, halbvergessen wie es war, in den Neunziger Jahren wieder eine kleine Renaissance feierte, verdankte es dem Profi- Weltmeister Garry Kasparow, der 1995 zwei spektakuläre Siege, gegen Viswanathan Anand in 25 und gegen Jeroen Piket in 29 Zügen, mit dem Gambit des alten Kapitäns errang. Womit der Beweis erbracht wurde, daß das Evans-Gambit selbst in unserer hochgezüchteten Zeit noch immer genügend Substanz besaß, um damit gegen Weltklassespieler wie Anand und Piket bestehen zu können. Piket hatte das Gambit in weiser Umsicht abgelehnt, war dann jedoch auf Grund eines groben positionellen Fehlers ins Hintertreffen geraten. Anand war furchtloser, aber auch sein Löwenmut konnte ihm im heutigen Rätsel der Sphinx nicht vor der Niederlage retten. Das Stellungsbild zeichnet die typischen Vorteile des Evans-Gambits ab, schnelle Entwicklung und das Beherrschen der offenen Linien. Mit seinem nächsten Zug leitete Kasparow den Schlußangriff ein, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03272: Kasparow verhalf altem Gambit zu neuem Ruhm (SB)

Kasparow - Anand
Riga 1995

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nachdem die Premiere geglückt war, verbreitete sich das Evans-Gambit rasch in der Welt des Schachspiels: 1.Td1xd8+! Dc8xd8 2.Sg5xf7 Dd8-h4 3.Db3-b5+ c7-c6 4.Db5xe5+ Ke8-d7 5.De5-e6+ Kd7-c7 6.La3-d6#


Erstveröffentlichung am 14. November 1999

11. September 2010