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SCHACH-SPHINX/03233: Vorwurf der Hypnose (SB)


Ein in der Schachgeschichte immer mal wiederkehrender Vorwurf betraf die sogenannte Fähigkeit mancher Schachspieler, ihre Kontrahenten auf suggestive Weise beeinflussen zu können. Hynose avancierte zum Schlagwort dafür. So wurde Emanuel Lasker einst von Siegbert Tarrasch beschuldigt, beim Kampf um den WM-Titel das unlautere Mittel der Hynose benutzt zu haben, nachdem er einige auf Verlust stehende Partien zuletzt dennnoch gewinnen konnte. Später sagte man von Alexander Aljechin ähnliches, und prominentestes und dauerhaftestes Opfer solcher Beschuldigungen war Michael Tal. Nun ist die reaktive Orientierung bei einer Schachpartie auf den Kontrahenten gewiß ungemein eng und bestrickend in dem Maße, daß der Wille des einen mit dem anderen verknüpft ist und umgekehrt. Was in diesem verschärften Raum gegenseitiger Grenzziehung an pyschologischer und motorischer Dynamik freigemacht wird, könnte durchaus dazu führen, daß eine gewisse Art von Beeinflussung auf sehr subtilem Wege möglich ist. Der Versuch dazu wird freilich von beiden unternommen und im Sinne der Konkurrenz behält eben die eine Seite die Oberhand. Im heutigen Rätsel der Sphinx führte die Schachsuggestion von Schwarz zur vorliegenden Stellung, die er nun in wenigen Zügen vorteilhaft für sich ausnutzte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03233: Vorwurf der Hypnose (SB)

Haik - Hug
Athen 1971

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß ließ zu Recht die Finger von 1.Le5xc7?, denn schnurstracks wäre er darauf mattgesetzt worden: 1...Sc5-d3+ 2.Kg1-h1 Sd3-f2+ 3.Kh1-g1 Sf2-h3+ 4.Kg1-h1 Da7-g1+ 5.Te1xg1 Sh3-f2# - das kleine entzückende erstickte Matt!


Erstveröffentlichung am 04. November 1999

29. August 2010