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SCHACH-SPHINX/03166: Das Absurde am Schach (SB)


Das Absurde am Schach ist natürlich sein Widerspruch zum Sport. Man betrachte nur einmal den essentiellen Ruin an Schöpfungskraft in den Turnieren. Kreativität wird ja oft zum Deckmäntelchen dafür, daß man einmal in soundsovielen Partien einen glänzenden Einfall hatte. Ansonsten wiederholt sich das oft Durchgekaute in seinen unzähligen Variationen. Man tritt auf der Stelle, erkennt im Spiegel immer nur den alternden Geist. Zweifelsohne wäre das Schachspiel ein hervorragendes Mittel der Systematisierung des Wiederkehrenden, um es endgültig abzulegen. Der Sportgedanke indes lebt von etwas anderem, nämlich davon, in den Erfolgen jenen Schatten fassen zu wollen, der von der ursprünglichen Absicht übriggeblieben ist. Mag sein, daß das Großartige am Schach jenen Teil ausmacht, der am unattraktivsten ist. Nun denn, im heutigen Rätsel der Sphinx stimmte die Chemie. Weiß am Zuge rechtfertigte sein Figurenopfer, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03166: Das Absurde am Schach (SB)

Mittel - Al-Samarrai
Richmond 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die aktivere Stellung der schwarzen Figuren erlaubte einen klassischen Durchbruch mit 1...h5-h4! 2.g3xh4 f5-f4! 3.e3xf4 Ld5-e6 4.d4-d5 Le6- g4+ 5.Kd1-e1 Dd6xf4 6.Db5xb6 Ta8xa6! - die taktische Abrundung - 7.Db6xa6 Df4-e3+ 8.Tc2-e2 De3-g1+ 9.Ke1-d2 Dg1-d4+ 10.Kd2-e1 e4-e3 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 15. Oktober 1999

07. August 2010