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SCHACH-SPHINX/03066: Remistöter Larsen (SB)


In den meisten Turnieren ist die Quote der kampflosen Remisen erfreulicherweise klein. Der vielfach beschworene, aber nie eingetretene Remistod des Schachspiels hat sich endgültig als Gespenst enttarnt. Solange Spieler wie Kasparow, Kramnik und Anand auf den Spitzenpositionen die Segel in Richtung Kampfschach halten und in gleicher Weise auf die unteren Ränge motivierend einwirken, wird sich eine Situation, wie sie sich Anfang unseres Jahrhunderts einstellte, wohl nicht wiederholen. Seinerzeit lag der Remisdurchschnitt deshalb so hoch, weil die Meister ihr Eröffnungsrepertorie nur auf wenige Systeme und Varianten beschränkten, und diese dann zwangsläufig bald so ausanalysiert waren, daß frühe Remisen die Folge waren. Natürlich hängt es auch immer davon ab, welche Spieler prägend auf eine Schachepoche einwirken. Beim dänischen Großmeister Bent Larsen mußte man sich nie Sorgen um eine Friedfertigkeit machen, denn Larsen spielte stets risikovolles Schach. Im heutigen Rätsel der Sphinx, er führte die schwarzen Steine, schlug sein Angriff kombinationsgewaltig durch, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03066: Remistöter Larsen (SB)

Ivanovic - Larsen
Niksic 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Rettung war so nah, nur mußte dazu der andere Turm mit Schachgebot ziehen: 1...Tc5-g5+! 2.Kg1-f2 Se3-g4+! 3.Kf2-e2 - 3.Kf2-f3 Sg4-e5+ - 3...Tg5-e5+ 4.Ke2-f3 - 4.Ke2-f1 Te5-e1+! 5.Kf1xe1 Ld6-b4+ - 4...Ld6-c5 5.Dd4xd8 Ke7xd8 6.Kf3xg4 und die Stellung ist ausgeglichen. Bei 3.Kf2- f1 Sg4-e3+ 4.Kf1-e2 Tg5-e5 5.Th3-h7 Se3-c2+ 6.Dd4xe5+ Ld6xe5 7.Ld3xc2 oder 5.Ke2-f3 Ld6-c7! gewinnt gar Schwarz.


Erstveröffentlichung am 14. September 1999

04. Juli 2010