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SCHACH-SPHINX/03041: Das Salz der Humoristen (SB)


Viel Wert legen Großmeister ganz besonders auf die Endspielführung. Hier erst, so das Vernehmen vieler Zunftbrüder, zeige sich die eigentliche Kennerschaft. Wer ein schwieriges Endspiel dennoch ins Remis zu retten versteht, der kann sogar Weltmeister werden, wie jüngst in Las Vegas dokumentiert wurde. Ohne Sachverstand auf diesem Gebiet wäre Alexander Khalifman wohl längst vorher aus dem Rennen gefallen. Es gibt jedoch auch Gegenbeispiele der krassesten Art. Fälle von Schachblindheit und verpaßten Gelegenheiten kommen auf jedem Turnier vor. Sie sind das Salz der Humoristen, die dann in gepfefferten Artikeln über die Unzulänglichkeiten selbst der Großköpfe ins Plaudern kommen. Im heutigen Rätsel der Sphinx, noch dazu vom Interzonenturnier in Moskau 1982, hatte der holländische Meister van der Wiel einen getrübten Augenblick. Statt nun mit 1.b6-b7 das Remis sicher zu machen, ließ er sich vom Turmzug 1.Tf6-e6? in die Irre führen, und der Schwede Andersson konnte frohlocken, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03041: Das Salz der Humoristen (SB)

van der Wiel - Andersson
Moskau 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Aljechins taktisches Geschick war bereits in seinen Frühjahren gut geschärft: 1.Lf4-c7 Da5xc3 2.Dg3-d6+ Ke7-e8 3.Lc7-b6 Ta7-a8 4.Lb6xc5 Ke8-d8 5.Lf3xb7 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 06. September 1999

25. Juni 2010