Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03027: Das Ja und Nein der Augen (SB)


"Am sonnigen Auge liegt alles am Schach. Habe ein feines Auge für die feinsten Risse und Spalten in der feindlichen Stellung, und du kannst sie zerschlagen mit dem Hammer. Ohne weiten Blick und Vogelblick kriechen die Züge nur am Boden wie verächtliche Schlingpflanzen. Die große Perspektive zeigt erst jeden Zug, wie er gewachsen ist. Es ist das Ja- und Neinsagen der Augen. (...) Schach ist in erster Linie eine Sache der Optik. Weiß man was dazu gehört, genauer und heller sehen zu können, tiefere Augen sich zu machen, neue Augen für das Fernste! Man muß Schachoptiker sein, unbedingt. Man muß den phänomenalen Blick besitzen, sonst ist man nur Holzhacker, Kegelschieber, Dominosetzer, Blindekuhspieler. Erst hier dämmert die strategische Aufgabe auf. Hier ist ihre Morgenröte", rät Franz Gutmayer, selbsternannte Apostel der Schachgerechtigkeit. Nun denn, im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß seine Äuglein zumindest für die Feinheiten geschärft. Mit seinem nächsten Zug leitete er den entscheidenden Angriff ein, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03027: Das Ja und Nein der Augen (SB)

Balaschow - Schaufelberger
Riga 1967

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Bedauerlich, daß Nigel Short, nachdem er mutig zum Königsgambit gegriffen hatte, den gewinnträchtigen Zug 1.Tc1xc6! übersah. Schirow wäre in arge Kalamitäten gekommen, zum Beispiel 18...f4-f3 19.Df2xf3 Lc8-g4 20.Df3-f2! Lg4xe2 21.Tc6xa6 Tg8xg2+ 22.Df2xg2 Lh6-e3+ 23.Kg1-h1 Da2xa6 24.Dg2xe2 Le3-d4 25.De2-g4 oder 18...Lc8-h3 19.Se2xf4 Da2xf2+ 20.Kg1xf2 Lh6xf4 - 20...Lh3-d7? 21.Tc6xa6 - 21.g2xh3 Ke8-d7 22.Tc6xa6 Tg8-g3 23.Kf2-e2 Tg3-e3+ 24.Ke2-d1 usw.


Erstveröffentlichung am 02. September 1999

21. Juni 2010