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SCHACH-SPHINX/02832: Tschechischer Talentschuppen (SB)


Im April 1993 fand in Bad Luhatschwowitz die 1. Meisterschaft der Teschechischen Republik statt. Interessanterweise gewann ausgerechnet der bis dahin weitgehend unbekannte, noch dazu titellose Babula den Landestitel. Solche Überraschungssiege sind gar nicht einmal selten bei nationalen Meisterschaften. In der Geschichte der Schachkunst lassen sich einige Beispiele dafür finden, daß lange Zeit unentdeckte Talente mit einemmal zu einem durchschlagenden Erfolg kommen. Oft trägt die Struktur der Verbände die Schuld daran, daß Spieler mit außerordentlichem Vermögen und Können als Rohdiamanten nicht erkannt werden. Es ist dies auch die schwerste Bürde der Clubs, die bisweilen wenig Anreiz bieten, um jungen Spielern den Schritt in die Turnierwelt leichter zu machen. Im heutigen Rätsel der Sphinx bewies ein anderer Meisterspieler aus dem Tschechischen Talentschuppen, was in ihm steckte. Sein Kontrahent hatte zuletzt 1...h7-h6 gezogen. Daß er damit augenblicklich in einen Mattangriff geraten sollte, ahnte er wohl noch nicht, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02832: Tschechischer Talentschuppen (SB)

Votava - Bures
Bad Luhatschowitz 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Geller hatte zunächst nur 1...Le6-d7 2.Da4-a5! Db6xa5 3.Ta7xa5 b7-b6! einkalkuliert. Im letzten Augenblick sah er jedoch, daß Weiß mit 3.b4xa5! Ld7xb5 4.Ta7xb7 eine gewonnene Stellung herbeiführen konnte. Also mußte er dem Damentausch ausweichen, aber die Qualität war weg, und bald schon auch die Partie: 2...Db6-c6 3.Sb5-d4 Dc6-c8 4.Da5-b6 c4- c3 5.Db6xb7 Dc8-c4 6.Lf4-e5 Tf8-d8 7.Le5xf6 Le7xf6 8.Ta7-a8 Td8-e8 9.Ta8xe8+ Ld7xe8 10.Db7-b8 Kg8-f8 11.Sd4-f5 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 28. Juni 1999

16. April 2010