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SCHACH-SPHINX/02682: Streit gegen die eigenen Zweifel (SB)


Es fängt meistens mit einem Kribbeln oder einem kleinen Freudensprung im Blute an, wenn sich der Blick mit einemmal über dem Brett auf einen bestimmten Punkt zu fixieren scheint, und da taucht aus den grauen Nebeln des Ungewissen die helle, aus sich selbst heraus strahlende Gestalt einer Kombination auf, noch jung, noch unverbraucht, und man sieht, wie sie auf einen zukommt mit ausgebreiteten Armen und einem goldenen Lächeln, das tief bis in die Seele hineinleuchtet. Zugleich mit dieser Aufwallung melden sich jedoch auch Zweifel an. Der Blick wird nun finsterer. Es ist dann, als würde man die Persönlichkeit mit seinem Kontrahenten auswechseln, so innigst sucht man nach einer Widerlegung der so zauberhaft gefundenen Gewinnkombination. Man zerbricht sich den Kopf, möchte sich am liebsten die Haare rauben, bis man dann, erschöpft an zwei Fronten, erkennt, daß man den Weg zum Sieg auch tatsächlich gegangen ist. Im heutigen Rätsel der Sphinx mußte Weiß lange mit sich ringen, ehe zum Glauben auch das Wissen sich zugesellte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02682: Streit gegen die eigenen Zweifel (SB)

Carbajal - Bruno
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Sterne des Geistes wiesen dem Nachziehenden den Weg: 1...Le7-h4+! 2.g2-g3 Sg4xe3 3.Df3xe3 e5xf4 4.De3xf4 Tf8-e8+ 5.Ke1-d1 Lh4-g5 6.Df4- f2 Lc8-g4+ und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 12. Mai 1999

25. Februar 2010