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SCHACH-SPHINX/02659: Kampf der Formationen (SB)


Alle strategischen Pläne sind verzahnte Getriebe, stellen Konfrontationslinien mit der Streitmacht des Gegners dar, selbst wenn es nur wenige direkte Berührungspunkte gibt. Man greift immer ins Lager des anderen hinein. Das perspektivische Element wird gestützt und getragen von der Absicht, seinen eigenen Figuren größtmögliche Effizienz zu verleihen. So stehen sich also verschiedene Formationen gegenüber. Jene mit der größeren Expansionswirkung nennen wir dann die bessere Stellung. Und in der Regel reicht dieser Vorteil dann auch für einen siegreichen Angriff aus. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte sich Weiß beispielsweise konkreter um eine mobilere Bauernfront bemüht, die gegen den gegnerischen König aufzog. Schwarz hatte sich dagegen recht verhalten entwickelt. Sein Einfluß auf die Formation des anderen war nur geringfügig, und damit fehlte ihr das wichtigste Element des Gegenspiels. Also, Wanderer, wie beendete Weiß nun den ungleichen Kampf?



SCHACH-SPHINX/02659: Kampf der Formationen (SB)

Dorer - Kutscheid
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Diesmal war das Blackmar-Diemar-Gambit von seiner taktischen Seite her nicht begründet. Schwarz widerlegte die weiße Konzeption mit 1...Lg7- h6! 2.g2-g3 b7-b5! 3.a2-a3 b5-b4 4.Sc3-b1 b4xa3 5.b2xa3 - 5.Sb1xa3 Tb8xb2! - 5...Tb8xb1+! und Weiß gab auf, da er das Matt nach 6.Kc1xb1 Da5xa3 - drohend 7...Tf8-b8+ - nicht verhindern konnte.


Erstveröffentlichung am 04. Mai 1999

18. Februar 2010