Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


BUNDESLIGA/533: Frauen - 9. bis 11. Runde (SB)



Erstmals in der Vereinsgeschichte gewann das Damenteam des SK Schwäbisch Hall den Meisterschaftspokal. Mit einem Punkt Vorsprung vor dem Titelverteidiger aus Baden-Baden waren die Hallerinnen vom 29. April bis 1. Mai ins Finale nach Berlin gereist. Ihr Restprogramm sah eine steile Klippe in Form von Deizisau und zwei leichte Gegnerinnen mit den Tabellenschlußlichtern Augsburg und Bayern München vor. Baden-Baden mußte erstens selbst alle Spiele im Hotel Maritim gewinnen, und war dafür entsprechend gewappnet mit den Muzychuk-Schwestern und Viktorija Cmilyte, und zweitens darauf hoffen, daß Deizisau zum Stolperstein für Schwäbisch Hall wurde, um den Titel erfolgreich verteidigen zu können. Die erste Etappe gegen Karlsruhe verlief aus Sicht von Baden-Baden erfolgreich mit einem 4:2-Sieg.

Der Begegnung Deizisau gegen Schwäbisch Hall wurde dementsprechend ein vorentscheidender Charakter zugesprochen und fand ebenfalls in Runde 9 statt. Die ersten Freudenrufe kamen indes aus Deizisau. In der Zeitnotphase gelang Hanna Marie Klek ein Sieg über ihre Kontrahentin Iva Videnova. Zugleich mit dem Punktgewinn sicherte sich Klek endlich ihren WGM-Titel. Der Vorsprung hielt jedoch nicht lange an, da Jovana Rapport ihren Mehrbauern in einem Springerendspiel gegen Mara Jelica sicher gewerten konnte und so den Ausgleich herstellte. An ein Aufatmen war jedoch zu denken, weil Lela Javakhishvili am Spitzenbrett von Schwäbisch Hall nach einem taktischen Fehler mit einer Minusfigur gegen Yuliya Naiditsch spielte. Die Niederlage war nur noch eine Frage der Zeit. Derweil einigten sich Zoya Schleining und Nino Batsiashvili auf ein Unentschieden. Das Schicksal von Schwäbisch Hall mußte sich an den beiden Schlußbrettern entscheiden. Deimante Daulyte, die für Schwäbisch Hall bisher alle Partien gewonnen hatte, besaß gegen Elena Levushkina einen Mehrläufer, aber da auf ihrer Seite nur noch ein Bauer übrig war, war ein positiver Ausgang alles andere als sicher. Und auch bei Petra Papp konnten die Hallerinnen keine Zuversicht aufkommen lassen, da ihr Turmendspiel gegen Natalia Straub überaus kompliziert war. Nicht selten entscheiden in solchen Fällen die Nerven, zumal die Bedenkzeit auf beiden Seiten der Bretter kurz wurde. Doch während das Duell am Spitzenbrett für Schwäbisch Hall verlorenging, sorgten Daulyte und Papp für zwei wertvolle Punkte und den schlußendlichen 3,5:2,5-Sieg, der, wie sich in den beiden Finalrunden zeigen sollte, tatsächlich die Pforte zur Meisterschaft für die Kocherstädterinnen geöffnet hatte.

Schwäbisch Hall ließ nichts mehr anbrennen, überzeugte mit 5:1 gegen Augsburg und deklassierte Bayern München klar mit 6:0. Das Nachsehen hatte Baden-Baden, denn obgleich Rodewisch geradezu überfallartig mit 5,5:0,5 niedergerungen wurde und am letzten Spieltag ein 5:1 gegen Königshofen zu Buche schlug, mußten sich die erfolgsverwöhnten Damen aus Baden-Baden mit der Vizemeisterschaft begnügen. Daß die beiden Top-Teams der Liga gewissermaßen unter sich den Titel ausgemacht hatten, zeigte sich auch daran, daß Königshofen mit fünf Punkten Rückstand auf Baden-Baden auf dem Bronzerang landete.

Weniger Glück hatten Harksheide, Augsburg und Bayern München, die als Absteiger aus dem Liga-Betrieb herausfielen.


Runde 9, am 29.4.2017

SK Lehrte - SV Medizin Erfurt 4:2
SC Bad Königshofen - Rodewischer Schachmiezen 3:3
FC Bayern München - SG Augsburg 1873 2,5:3,5
SF Deizisau - SK Schwäbisch Hall 2,5:3,5
Karlsruher SF 1853 - OSG Baden-Baden 2:4
Hamburger SK von 1830 - TuRa Harksheide 5,5:0,5


Runde 10, am 30.4.2017

SV Medizin Erfurt - TuRa Harksheide 0,5:5,5
SK Lehrte - Hamburger SK von 1830 3,5:2,5
Rodewischer Schachmiezen - OSG Baden-Baden 0,5:5,5
SC Bad Königshofen - Karlsruher SF 1853 4:2
SG Augsburg 1873 - SK Schwäbisch Hall 1:5
FC Bayern München - SF Deizisau 1,5:4,5


Runde 11, am 1.5.2017

Hamburger SK von 1830 - SV Medizin Erfurt 4:2
TuRa Harksheide - SK Lehrte 1:5
Karlsruher SF 1853 - Rodewischer Schachmiezen 3,5:2,5
OSG Baden-Baden - SC Bad Königshofen 5:1
SF Deizisau - SG Augsburg 1873 5:1
SK Schwäbisch Hall - FC Bayern München 6:0


 Endstand: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
SK Schwäbisch Hall
OSG Baden-Baden
SC Bad Königshofen
SF Deizisau
Hamburger SK von 1830
Rodewischer Schachmiezen
Karlsruher SF 1853
SK Lehrte
SV Medizin Erfurt
TuRa Harksheide
SG Augsburg 1873
FC Bayern München
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
11
21
20
15
14
14
12
10
10
6
4
4
2
51  
51,5
38  
40  
38,5
39  
30,5
30  
21  
21  
19  
16,5

2. Mai 2017


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang