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KIRCHE/829: Kirchliche Unterstützung für Vorstöße zu nuklearer Abrüstung (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 3. November 2009

Kirchliche Unterstützung für Vorstöße zu nuklearer Abrüstung

Gemeinsam veröffentlicht von ÖRK, KEK und den nationalen Kirchenräten von Kanada und den USA


"Es ist jetzt der Moment, den Trend" zur nuklearen Abrüstung "fortzusetzen", erklärten vier internationale, regionale und nationale ökumenische Organisationen gegenüber Spitzenvertretern des Nordatlantikpaktes (NATO), der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten und Russlands. "Die sich jetzt bietende Gelegenheit muss zu überzeugenden Schritten führen."

"Die neuen Abrüstungsbemühungen" sind ein Zeichen, "das Hoffnungen in der Welt wecken kann", erklärten die Generalsekretär/innen von vier ökumenischen Organisationen, die zusammen rund 200 Kirchen in Europa und Nordamerika repräsentieren, in einem Schreiben vom 28. Oktober.

"Wir appellieren an alle Nuklearstaaten und Staaten, in denen Atomwaffen stationiert sind, zu Fortschritten im Rahmen der neuen politischen Dynamik beizutragen", fügten die ökumenischen Verantwortlichen hinzu.

Das Schreiben war an US-Präsident Barack Obama und den russischen Präsidenten Dimitri Medwedew "als Staatschefs derjenigen Länder" gerichtet, "die zusammen mehr als 95 Prozent der Atomwaffen der Welt besitzen", wie auch an den NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, den schwedischen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt (Vorsitz der Europäischen Union) und den Generalsekretär des Rates der Europäischen Union Javier Solana.

Mit dem Schreiben, das von den Generalsekretären des Ökumenischen Rates der Kirchen, Samuel Kobia, der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Colin Williams, des Nationalrates der Kirchen Christi in den USA, Michael Kinnamon, und der Generalsekretärin des Kanadischen Rates der Kirchen, Karen Hamilton, unterzeichnet wurde, sollen die angesprochenen führenden Politiker ermutigt werden, "diesen neuen Kurs fortzusetzen".

In dem Brief wird eine Reihe von positiven Entwicklungen der letzten Zeit im Bereich der nuklearen Abrüstung gewürdigt, die auf die USA, Russland, die NATO und Deutschland zurückgehen. Ferner wird auf bevorstehende Gelegenheiten hingewiesen wie die Gespräche über ein Nachfolgeabkommen zum Vertrag über die Reduzierung strategischer Waffen (START), die Ausarbeitung des neuen Strategiekonzepts der NATO und die Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrages (NVV), die 2010 stattfinden wird.

Vollständiger Text des gemeinsamen Schreibens der ökumenischen Organisationen an die führenden Politiker (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=7281&L=2

ÖRK-Zentralausschuss: "Erklärung der Hoffnung in einem Jahr der Chancen - Plädoyer für eine atomwaffenfreie Welt"
http://www.oikoumene.org/?id=7161&L=2

KEK-Vollversammlung: "Zu einer atomwaffenfreien Welt berufen - Öffentliche Erklärung"
http://assembly.ceceurope.org/fileadmin/filer/asse/Assembly/Documents/Official_documents/ GEN_PUB_5_GE_Nuklearwaffen_Final.pdf

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. November 2009
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. November 2009