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KIRCHE/692: 25 Jahre Sahelstiftung - Gemeinsam gegen die Dürre (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 16.02.2009

25 Jahre Sahelstiftung

Gemeinsam gegen die Dürre


In Afrika ist das 25-jährige Bestehen der Sahelstiftung gefeiert worden. An den Feierlichkeiten nahm von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, teil. Vom 11. bis 16. Februar 2009 war Erzbischof Schick Gast in Burkina Faso. Dort nahm er zusammen mit Bischöfen aus den an der Stiftung beteiligten Ländern Burkina Faso, Niger, Mali, Guinea Bissau, Kap Verde, Mauretanien, Senegal, Gambia und Tschad an einer internationalen Konferenz teil. "Weltkirche sei eine Lern-, Solidar- und Gebetsgemeinschaft", unterstrich Schick nach seiner Rückkehr am heutigen Montag. "Die Abhängigkeit der Menschen vom Wasser wird an kaum einem Ort der Welt so deutlich, wie hier. Die Regenzeit bringt den erwarteten Regen - oder sie überflutet Felder und Häuser und fordert zahlreiche Opfer", so Schick. Die anhaltenden politischen Krisen im Tschad, in Niger, in Mali oder in Mauretanien machten die Sahelregion zu einem Brennpunkt der Konflikte Afrikas. Dabei gehe es - so seien sich die einheimischen Bischöfe im Verwaltungsrat der Stiftung sicher - auch um die Kontrolle über die Bodenschätze dieser Länder, wie Öl und Uran.

Als Papst Johannes Paul II. 1980 Deutschland besuchte, erinnerte er an die dramatische Lage der Bevölkerung in der afrikanischen Sahel-Zone, die von Dürre und Versteppung bedroht sei. In den Kollekten anlässlich seines Besuches wurden über 30 Mio. DM gespendet, von denen 10 Mio. DM für sofortige Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt wurden. Die übrigen Mittel wurden auf Wunsch der Bischöfe aus der Sahelzone in einem Stiftungsfonds angelegt, aus dem den bedürftigen Menschen langfristig geholfen werden kann. Um dieses Engagement kontinuierlich fortzusetzen, wurde 1984 die "Stiftung Johannes Paul II. für die Sahelzone" gegründet. Die Sahel-Stiftung ist mit ihrem Sekretariat in Ouagadougou eine Einrichtung in Eigenverantwortung der Ortskirchen im Sahel. Sie versetzt die Menschen in die Lage, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und den Kampf gegen die Desertifikation zu führen. Im Einzelnen geschieht dies durch die Förderung der ländlichen Entwicklung, der Aufforstung, des Gesundheitsdienstes, der Aus- und Weiterbildung von Multiplikatoren und der Wasserversorgung der Menschen in den neun Ländern der Region.

Der römische Kurienkardinal Roger Etchegaray, der bei der Gründung der Sahel-Stiftung verantwortlich mitgewirkt hat, hob in Ouagadougou hervor, dass die Sahel-Stiftung die Projekte unabhängig von der Religionszugehörigkeit der Bevölkerung fördere. Damit leiste sie auch einen wichtigen Beitrag zur interreligiösen Verständigung.

Mehr Informationen zur Sahel-Stiftung unter:
http://www.fjp2-sahel.org


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 019 vom 16. Februar 2009
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Februar 2009