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KIRCHE/1505: Interkulturelle Woche 2013 startet in Kiel (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 20.09.2013

Mit Willkommenskultur gegen Rassismus

Interkulturelle Woche 2013 mit ökumenischem Gottesdienst in Kiel gestartet



Stellvertretend für alle katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen ist am Samstag, den 21. September 2013, die diesjährige Interkulturelle Woche in Kiel eröffnet worden. In der St. Nikolaikirche feierten rund 400 Menschen einen ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto "Wer offen ist, kann mehr erleben". Den Gottesdienst leiteten Landesbischof Gerhard Ulrich (Ev.-luth. Kirche in Norddeutschland), Geistlicher Rat Georg Bergner (Leiter der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums Hamburg) in Vertretung des erkrankten Weihbischofs Norbert Werbs und Dr. Athenagoras Ziliaskopulos von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland.

In seiner Begrüßung betonte Landesbischof Ulrich die Notwendigkeit, offen zu sein gegenüber Flüchtlingen, Asylsuchenden und Zuwanderern. Seit Wochen müsse man aggressive Proteste vor Flüchtlingsunterkünften beobachten: "Mancherorts fliegen Brandflaschen auf Flüchtlingsunterkünfte, werden Neonazi-Parolen gerufen und Menschen bedroht, die bei uns Schutz vor Gewalt und Verfolgung suchen. Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass politische Debatten mit 'Das Boot ist voll'-Rhetorik und rassistische Gewalt keine Chance haben." Mit Initiativen wie der Interkulturellen Woche würde "eine gesellschaftliche Kultur des Willkommens geschaffen, anstatt Flüchtlinge und Asylsuchende zum Problem zu erklären", so Ulrich weiter.

Im Rahmen einer Auslegung der biblischen Erzählung über die Erhörung der Bitte einer heidnischen Frau (Mk 7,24-30) nahm Geistlicher Rat Bergner auch Bezug auf das gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche, in dem der gleichberechtigte Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe für alle Menschen gefordert wird. Ungeachtet der Tatsache, dass sich viele Erwartungen an Zuwandernde richten, sei auch ein Umdenken in der Aufnahmegesellschaft nötig. Wer lange in Deutschland lebe, müsse einen sicheren Aufenthaltsstatus erhalten. Dies sei ein Schlüsselelement gelingender Integration.

Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst fand auf Einladung der Stadt Kiel und des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses ein Empfang im Rathaus der Landeshauptstadt statt.

Hinweise:
Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird von den Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten und Integrationsbeauftragten, Migrantenorganisationen und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. An der Interkulturellen Woche beteiligen sich zahlreiche Gemeinden, Vereine, Vertreter von Kommunen und Einzelpersonen in mehr als 500 Städten, Landkreisen und Gemeinden mit rund 4.500 Veranstaltungen zur Interkulturellen Woche.

Auf der Homepage www.interkulturellewoche.de finden Sie das Gemeinsame Wort der Kirchen, eine Online-Datenbank sowie Materialien des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche wie Plakate, das Materialheft und Postkarten.


Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Derzeit gehören ihr 66 Mitglieder (Stand: September 2013) aus den 27 deutschen Diözesen an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 154 vom 20. September 2013
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. September 2013