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KIRCHE/1287: Stabwechsel bei Misereor (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 23.03.2012

Stabwechsel bei Misereor

Erzbischof Zollitsch: "Selbstloser Dienst an den Armen"


In Aachen ist heute der langjährige Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor, Prälat Prof. Dr. Josef Sayer, in den Ruhestand verabschiedet worden. Zugleich wurde sein Nachfolger, Pfarrer Pirmin Spiegel, in die neue Aufgabe eingeführt. Rund 700 Gäste nahmen am Festgottesdienst im Aachener Dom teil. Der Heilige Stuhl wurde vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Jean-Claude Périsset, vertreten. Aus dem Senegal war Kardinal Théodore-Adrien Sarr angereist, Indien wurde von Kardinal Oswald Gracias vertreten, Gast aus Peru war Erzbischof Pedro Riccardo Barreto. Unter den Theologen befand sich unter anderem Gustavo Gutiérrez. Die Bundesregierung wurde von Entwicklungsminister Dirk Niebel vertreten.

Von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz würdigte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), den Einsatz Misereors: "Weltkirche, Kirche für die Welt, bedeutet, dass wir uns für den ganzen Menschen einsetzen, der aus Leib, Seele und guten Beziehungen besteht. Weltkirche bedeutet, dass wir durch Misereor mit allen Mitteln gegen den Hunger in der Welt vorgehen und uns dafür einsetzen. Als Christen teilen wir das Brot und werfen es nicht weg. Wir setzen uns auch politisch dafür ein, dass Material und Intelligenz nicht zuerst für Weltraumprojekte und sonstige Forschungen für Luxusgüter eingesetzt werden, sondern vorrangig für die Nahrungsmittelproduktion." Eine Milliarde Hungernde, von sieben Milliarden Menschen, seien eine Schande und Bankrotterklärung der Humanität in der Welt, sagte Erzbischof Schick. "Misereor muss alles tun, um den Hunger in der Welt zu überwinden helfen."

Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Entwicklungsfragen, Erzbischof Dr. Werner Thissen (Hamburg), würdigte das Wirken von Prälat Sayer, der das Hilfswerk seit dem 1. Dezember 1997 leitete: "Prälat Sayer hat Misereor mit Klugheit und Entschiedenheit, mit Charme und Charisma, 'mit Zorn und Zärtlichkeit' geleitet und geprägt. Zusammen mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es Ihnen hervorragend gelungen, die Bedeutung und Wirksamkeit Misereors zu fördern und damit den Einsatz für die Menschen im Süden entscheidend voranzubringen", so Erzbischof Thissen. Gleichzeitig hieß er den neuen Hauptgeschäftsführer von Misereor, Pfarrer Pirmin Spiegel, willkommen: "Wir deutschen Bischöfe haben Ihre bisherige Arbeit schätzen gelernt und setzen unser volles Vertrauen in Sie. Wir sind zuversichtlich, dass auch Sie die Hauptgeschäftsführung von Misereor auf sehr gute Weise wahrnehmen und das Werk mit Klugheit, Leidenschaft und Klarheit führen", sagte Erzbischof Thissen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, würdigte Prälat Sayer in einem Dankbrief: "Dein Leben und Wirken wurde ein Leben und Wirken an der Seite der Armen und Benachteiligten. In guter Weise haben sich dabei die Leidenschaft für die wissenschaftliche Forschung und die konkrete Seelsorge gegenseitig befruchtet." Der Name Josef Sayer stehe für den selbstlosen Dienst an den Armen, "für eine nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe, die aus der Botschaft des Evangeliums erwächst. Deshalb ging es Dir nie nur um das Erfüllen einer Aufgabe, sondern um ein Handeln aus Leidenschaft, um den Einsatz aus Sympathie für die Menschen, weil Gott selbst uns im anderen begegnet."

Die Deutsche Bischofskonferenz hatte vor wenigen Monaten Pfarrer Pirmin Spiegel zum Nachfolger von Prälat Josef Sayer ernannt. Spiegel ist Priester des Bistums Speyer und kommt mit internationaler Erfahrung nach Aachen. Schon 1990 ging er in den armen Nordosten Brasiliens. Die dort von ihm mitbegründete Landwirtschaftsschule in Capinzal do Norte wurde zum Modell für viele weitere im Land. Zuletzt war er vor allem in der Ausbildung von "Laienmissionaren" tätig. Als bisheriger Berater für mehrere katholische Hilfswerke ist er auch mit der weltkirchlichen Arbeit der Kirche in Deutschland vertraut.

Weitere Informationen über die Arbeit von Misereor finden Sie unter:
www.misereor.de.


Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Derzeit gehören ihr 67 Mitglieder (Stand: März 2012) aus den 27 deutschen Diözesen an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 053 vom 23. März 2012
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2012