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MEINUNG/010: Der Ölpreis steigt - Die Spekulanten machen Kasse (NFD)


NaturFreunde Deutschlands - 2. Februar 201

Der Ölpreis steigt
Die Spekulanten machen Kasse


Berlin, 2. Februar 2011: Der Ölpreis pro Barrel hat die 100 US-Dollar-Grenze überstiegen. Mit dem Argument der Unruhen in Tunesien und Ägypten wird weiter an der Preisschraube gedreht. Argument: Mögliche Lieferengpässe. Generell behaupten die Finanzanalysten in ihrer berufsmäßigen Kälte, dass sehr viel Geld auf den Märkten sei, das vor allem bei knapper Energie und knappen Rohstoffen Anlagemöglichkeiten sucht, um Gewinne mit absehbaren Preissteigerungen machen zu können. Deutsch heißt das: Die Spekulanten sind unterwegs, um hohe Gewinne zu machen.

Immer deutlicher wird, dass es "wandering bubbels" gibt, die nach der Finanz- und Immobilienspekulation in den letzten Jahren nunmehr Energie, Metalle und Nahrungsmittel zum Ziel ihrer Begierde machen. Seit einem Jahr steigen die Preise mit leichten Schwankungen kontinuierlich auf den Rohstoffmärkten. Allein der Preisindex für Nahrungsmittel schwankte in den letzten 12 Monaten um 81 Prozent. Die Knappheit der Güter wird ausgenutzt, nicht nur um auf steigende Preise zu setzen, sondern um auch die Preise gezielt hoch zu treiben.

Seit Ende der vierziger Jahre gab es immer wieder Debatten, die Preise für Energie und Rohstoffe einem internationalen Regime zu unterwerfen, um Spekulationen auszuschließen und wirtschaftliche Instabilität zu verhindern. Doch es geschieht nur wenig, um mehr Transparenz und einen funktionierenden Markt zu schaffen. Wenige Monopolunternehmen und Finanzinstitute haben weltweit das Sagen.

Besonders problematisch ist das Verhalten der großen Ölkonzerne. Sie nutzen jeden Anlass, um Preissteigerungen durchzusetzen, finanzgierig und rücksichtslos. Es wird Zeit, national und EU-weit öffentliche Gegengewichte aufzubauen. Denkbar ist ein europäischer Energiekonzern unter Kontrolle der EU, der nicht nur bei den herkömmlichen Energieträgern aktiv ist, sondern auch neue Technologien fördert und dort vergleichbare Fehlentwicklungen verhindert.


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Quelle:
Presseinformation vom 02.02.2011
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2011