Oxfam - Pressemitteilung vom 22. Januar 2019
Bericht zur sozialen Ungleichheit
82 Prozent des weltweiten Vermögenswachstums geht ans reichste Prozent der
Bevölkerung
Oxfam-Bericht: Ärmere Hälfte der Weltbevölkerung profitiert nicht vom Vermögenswachstum // Zahl der Milliardäre mit 2043 auf Rekordhoch
82 Prozent des im vergangenen Jahr erwirtschafteten Vermögens ist in die Taschen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung geflossen. Das geht aus dem Bericht "Reward Work, not Wealth" hervor, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht. Die 3,7 Milliarden Menschen, die die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, haben dagegen überhaupt nicht vom Vermögenswachstum profitiert. Oxfam fordert, die Steuervermeidung von Konzernen und Superreichen zu stoppen, faire Einkommen für Frauen und Männer durchzusetzen und in Bildung und Gesundheit für alle zu investieren. Der Bericht "Reward Work, not Wealth" illustriert, wie sich der Graben zwischen Reich und Arm weiter vertieft und wie Konzerne und Superreiche ihre Gewinne erhöhen, indem sie Löhne drücken und Steuern vermeiden - auf Kosten normaler Arbeiter/innen und Angestellter sowie des Allgemeinwohls:
Jörn Kalinski, Kampagnenleiter von Oxfam Deutschland, kommentiert: "Die massive soziale Ungleichheit ist ein Krankheitssymptom unseres Wirtschaftssystems, nicht etwa ein Zeichen gesunden Wachstums. Eine reiche Minderheit nimmt massiv Einfluss auf politische Entscheidungen und senkt Unternehmenskosten - insbesondere Löhne und Steuern - in unverantwortlicher Weise, um die Profite der Anteilseigner zu steigern. Den Preis der Profite zahlen Milliarden von Menschen weltweit, die zu Löhnen, die nicht zum Leben reichen, schuften müssen und keinen Zugang zum öffentlichen Bildungs- und Gesundheitssystem erhalten."
"Das derzeitige Wirtschaftssystem fußt auf der konsequenten Ausbeutung von Frauen. Weltweit ist zu beobachten, dass Frauen geringer bezahlt werden als Männer und überproportional häufig in schlecht bezahlten Berufen und in unsicheren Arbeitsverhältnissen vertreten sind. Sie leisten unbezahlte Pflege- und Sorgearbeit im Umfang von schätzungsweise zehn Billionen US-Dollar jährlich."
Oxfam fordert die Bundesregierung auf, ihren Beitrag zum Abbau von Ungleichheit zu leisten - zwischen Arm und Reich, zwischen Männern und Frauen, weltweit und in Deutschland. Dazu gehört insbesondere:
Bericht (englisch): "Reward Work, not Wealth" - PDF | 1,65 mb
https://www.oxfam.de/system/files/bericht_englisch_-_reward_work_not_wealth.pdf
Factsheet (deutsch): Der Preis der Profite - Zeit, die Ungleichheitskrise
zu beenden - PDF | 711,53 kb
https://www.oxfam.de/system/files/factsheet_deutsch_-_der_preis_der_profite_-_zeit_die_ungleichheitskrise_zu_beenden.pdf
Erläuterungen zur Datengrundlage und zu den Berechnungsmethoden (englisch) -
PDF | 306,45 kb
https://www.oxfam.de/system/files/erlaeuterungen_zur_datengrundlage_und_zu_den_berechnungsmethoden_englisch.pdf
*
Quelle:
Pressemitteilung vom 22. Januar 2018
Oxfam Deutschland e.V.
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Telefon: +49 - 30 - 453069-0, Telefax: +49 - 30 - 453069-401
E-Mail: info@oxfam.de
Internet: www.oxfam.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2018
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang