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MELDUNG/684: Regierungsbericht zur Lebensqualität in Deutschland verabschiedet (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 26. Oktober 2016

Bericht der Bundesregierung zur Lebensqualität in Deutschland


Das Bundeskabinett hat heute den Regierungsbericht zur Lebensqualität in Deutschland verabschiedet.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel: "Die wirtschaftliche Lage unseres Landes ist gut. Mehr Kaufkraft und Arbeitsplätze erhöhen die Lebensqualität vieler Menschen in Deutschland. Der Bericht zur Lebensqualität in Deutschland zeigt dabei sehr deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger ein gerechtes Land wollen. Chancengleichheit, Zusammenhalt, Gleichstellung von Frauen und Schließung der Schere zwischen Arm und Reich bei Einkommen, Bildung und Gesundheitsversorgung gehören zu den wichtigsten Forderungen, die im Bürgerdialog zur Sprache kamen. Der Bericht ist Kompass und gleichzeitig Handlungsauftrag an die Politik, mehr zu tun, damit 'Wohlstand für alle' kein leeres Versprechen ist."

Der Bericht zur Lebensqualität misst mit Hilfe von Indikatoren die Wohlstandsverteilung, Gesundheit, Bildungschancen, Arbeit, Löhne, Investitionen, sozialen Zusammenhalt u. a. und zeichnet damit ein umfassendes Bild der Lebensqualität in Deutschland. Er basiert auf einem breit angelegten Bürgerdialog, an dem mehr als 15.000 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben. Auf Basis der Ergebnisse des Bürgerdialogs hat sich die Bundesregierung auf die Betrachtung von 12 Dimensionen mit insgesamt 46 Indikatoren verständigt. Sie kommt mit der Veröffentlichung einer Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag nach.

Generell spiegelt der Bericht die vergleichsweise positive Lage unseres Landes wieder. Viele Indikatoren haben sich seit der Wiedervereinigung, aber auch seit der Jahrtausendwende positiv entwickelt. Als grundlegend für die derzeitig hohe Lebensqualität vieler Menschen kann insbesondere die Trendumkehr am Arbeitsmarkt nach den Reformen Anfang und Mitte der 2000er Jahre und die seither positive Beschäftigungsentwicklung ausgemacht werden. Die solide wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre geht einher mit einem substanziellen Kaufkraftzuwachs in breiten Teilen der Gesellschaft.

Gleichwohl nennt der Bericht die Herausforderungen und Probleme vor denen Deutschland steht. Ein Hemmnis der Lebensqualität ist die erhöhte materielle Ungleichheit. Sowohl die Einkommen als auch die Vermögen waren zuletzt ungleicher verteilt als in den 1990er Jahren. Vor diesem Hintergrund hat die gegenwärtige Bundesregierung einen Schwerpunkt auf die Verringerung der ökonomischen Ungleichheit gelegt, etwa durch Einführung eines allgemeinen und flächendeckenden Mindestlohns.

Deutschland kann auf ein hohes Maß an gesellschaftlichem Zusammenhalt aufbauen. Als Risiko sowohl für den materiellen Wohlstand Deutschlands als auch für den sozialen Zusammenhalt kann jedoch die Herkunftsabhängigkeit von Bildungschancen, die Einkommensabhängigkeit der Gesundheit, atypische Beschäftigungsverhältnisse und die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern gesehen werden. Mit dem Bericht zur Lebensqualität setzt die Bundesregierung eine Diskussion fort, die bereits in der vergangenen Legislaturperiode mit der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" initiiert wurde. Diese Diskussion um ein ganzheitliches Verständnis von Wohlstand und Fortschritt wird auch international geführt. Internationale Organisationen, allen voran die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Vereinten Nationen sprechen in diesem Zusammenhang von "inklusivem Wachstum".

Der Gesamtbericht steht zum Download zur Verfügung unter:
https://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/B/bericht-der-bundesregierung-zur-lebensqualitaet-in-deutschland,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf

Eine interaktive Version des Berichts steht hier zur Verfügung:
www.gut-leben-in-deutschland.de

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 26. Oktober 2016
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2016

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