Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 7. Oktober 2016
Gabriel: Solides Wachstum in schwierigem außenwirtschaftlichen Umfeld
Herbstprojektion der Bundesregierung
Die Bundesregierung erwartet in ihrer Herbstprojektion einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von preisbereinigt 1,8 % im Jahr 2016. Im Jahr 2017 wird das Bruttoinlandsprodukt um 1,4 % und im Jahr 2018 um 1,6 % zunehmen. Die Wirtschaftsleistung nimmt im Jahr 2016 voraussichtlich geringfügig stärker und im kommenden Jahr etwas weniger stark zu, als noch im Frühjahr angenommen. Zum relativ kräftigen Wachstum in 2016 haben auch die Anstrengungen zur Bewältigung des Flüchtlingszustroms sowie der niedrige Ölpreis und Wechselkurs beigetragen. In kalenderbereinigter Betrachtung wird deutlich, dass die deutsche Wirtschaft in den Jahren 2017 und 2018 etwa entlang ihres Potenzialpfades expandiert. Kalenderbereinigt nimmt das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2016 um 1,8 % und in den Jahren 2017 und 2018 jeweils um 1,6 % zu.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel: "Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist solide. Die deutsche Wirtschaft behauptet sich damit in einem vor allem außenwirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld. Die Weltwirtschaft läuft nach wie vor nicht rund. Hinzu kommen die Folgen der Brexit-Entscheidung, die in weiten Bereichen noch nicht absehbar sind. Kurzfristig sind die konjunkturellen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft aber begrenzt. Dabei gibt es keinen Zweifel: Der Brexit ist für Europa und für Deutschland keine gute Entscheidung, er wird sich mittelfristig auch auf die Wirtschaftsbeziehungen auswirken. Die Unwägbarkeiten sind gestiegen. Auch deswegen bleiben wir bei unserer Projektion dem Vorsichtsprinzip treu und liegen für das laufende Jahr leicht unterhalb der Prognose der Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute.
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin erfreulich und unbeeindruckt vom schwachen außenwirtschaftlichen Umfeld. Im Jahr 2018 werden 44,3 Millionen Menschen erwerbstätig sein, noch einmal 1,3 Millionen mehr als noch im Jahr 2015. Die Arbeitslosigkeit wird bis zum Jahr 2018 auf 2,63 Millionen Personen sinken. Dies sind noch einmal etwa 160.000 Arbeitslose weniger als im Jahr 2015. Vor dem Hintergrund der Zuwanderung ist dies keineswegs selbstverständlich. Die steigende Beschäftigung und die gute Lohnentwicklung sorgen bei stabilen Preisen dafür, dass die günstige wirtschaftliche Entwicklung auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt. Unsere wirtschaftliche Stärke hilft uns, die großen Herausforderungen zu meistern, vor denen wir stehen. Sei es, Europa eine neue Wachstumsperspektive zu geben, die Auswirkungen des Brexits zu bewältigen oder um hier bei uns die große Aufgabe anzugehen, Flüchtlinge aus Krisenregionen aufzunehmen, zu integrieren und gleichzeitig die Gesellschaft zusammenzuhalten."
Eckpunkte der Herbstprojektion 2016:
Die Herbstprojektion der Bundesregierung wurde am 7. Oktober 2016 im interministeriellen Arbeitskreis "Gesamtwirtschaftliche Vorausschätzungen" unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie abschließend beraten. Das Statistische Bundesamt und die Deutsche Bundesbank waren beteiligt.
Die gesamtwirtschaftlichen Eckwerte der Herbstprojektion bilden die Grundlage für die Steuerschätzung vom 2. bis 4. November 2016 in Nürnberg. Als gemeinsamer Orientierungsrahmen dienen sie der Aufstellung der öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen.
Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Die Tabelle "Eckwerte der Herbstprojektion 2016" ist zu finden
unter:
http://www.bmwi.de/DE/Presse/pressemitteilungen,did=785008.html
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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 7. Oktober 2016
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Telefon: 030-186150
Internet: http://www.bmwi.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Oktober 2016
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