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GEWERKSCHAFT/1091: Karstadt - Beschäftigte der Schließfilialen erhalten rückwirkend mehr Geld (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 10. Dezember 2014

Tarifverhandlungen bei Karstadt - Beschäftigte der sechs Schließfilialen erhalten rückwirkend mehr Geld



Berlin, 10.12.2014 - In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Karstadt-Konzerns haben sich am Mittwoch die Arbeitnehmer- und die Arbeitgeberseite darauf geeinigt, dass für die rund 330 Beschäftigten der sechs Karstadt-Filialen, die geschlossen werden sollen, rückwirkend die jeweiligen regionalen Flächentarifverträge gelten. "Damit werden die Kolleginnen und Kollegen wieder an die Tarifentwicklung angekoppelt, erhalten ein höheres Entgelt und entsprechend auch Arbeitslosengeld. Die Schließung der Filialen und die drohende Arbeitslosigkeit bleiben natürlich für jeden einzelnen Beschäftigten nach wie vor bitter. Wir hätten uns gewünscht, dass es auch für die Beschäftigten dieser sechs Filialen eine Perspektive gegeben hätte", sagte Arno Peukes, Verhandlungsführer der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Darüber hinaus vereinbarte ver.di mit den Arbeitgebern, in den folgenden Gesprächen über einen gemeinsamen Zukunftstarifvertrag für alle drei Unternehmensbereiche (Warenhaus, Sports und Premium) zu verhandeln. "Der Anteilseigner hat ein Konzept für das Warenhaus der Zukunft vorgelegt. Daraus ergeben sich viele Fragen, die wir tarifvertraglich ausgestalten wollen. Für uns gehört dazu die Beschäftigungs- und Standortsicherung, denn das Warenhaus der Zukunft kann nur mit ausreichendem Personal betrieben werden. Auch ist die Rückkehr in die Tarifbindung zentral", sagte Peukes.

In einem Zukunftstarifvertrag müsse es unter anderem darum gehen, bei einer möglichen Vergabe von Karstadt-Flächen an Fremdanbieter, sogenannte Concession-Bereiche, dafür zu sorgen, dass die dort eingesetzten Beschäftigten unter dem Karstadt-Dach nicht zu Beschäftigten zweiter Klasse würden. "Es geht etwa um Vereinbarungen, dass auch für diese Beschäftigten die Tarifbindung gilt und darum, die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte entsprechend auszuweiten. Außerdem ist für uns zentral, die Concession-Vergabe je nach Unternehmensbereich zu begrenzen. Die harten Verhandlungen zu allen Punkten stehen erst am Anfang", sagte Peukes.

Die Tarifgespräche sollen Anfang nächsten Jahres fortgesetzt werden. Bei den sechs Filialen, die geschlossen werden sollen, handelt es sich um die Karstadt-Häuser in Hamburg-Billstedt und Stuttgart, um die K-Town-Filialen in Göttingen und Köln und die Schnäppchen-Center in Paderborn und Frankfurt/Oder.

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Quelle:
Presseinformation vom 10.12.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2014