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GEWERKSCHAFT/879: Madsack-Konzern - noch mehr Tarifflucht und Arbeitsplatzabbau (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 7. Oktober 2013

Madsack-Konzern: noch mehr Tarifflucht und Arbeitsplatzabbau



Berlin, 07.10.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt den geplanten Umbau des Madsack-Konzerns ab. "Tarifflucht und Arbeitsplatzabbau sind kein Zukunftskonzept", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zu den Plänen des Madsack-Konzerns, die heute in Hannover und Leipzig den Beschäftigten präsentiert wurden. Die Gründung einer konzernweiten Zentralredaktion bedeute im Gegenzug den Verlust vieler Arbeitsplätze in den überregionalen Ressorts der Zeitungen in Leipzig, Lübeck und Rostock. Auch die Bildung von Regionalverlagen aus den bisherigen Lokalredaktionen werde nicht ohne Arbeitsplatzabbau in den 18 Zeitungen des Konzerns vor sich gehen, warnte Werneke.

"Wenn der Konzernumbau nach dem Modell der Märkischen Allgemeinen erfolgen soll, ist das der letzte Beweis, dass bei Madsack Tarifflucht wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie ist", so Werneke weiter. In Potsdam wurden Lokalredaktionen und Druckerei der Zeitung in tariflose Tochtergesellschaften ausgegliedert. Allerdings wehrten sich dort die Druckerei-Beschäftigten gegen die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. Auch Beschäftigte des Konzern-Callcenters KSC in Hannover und der Redaktion in Marburg hatten sich in den vergangenen Wochen mit Warnstreiks für tariflich gesicherte Arbeitsbedingungen eingesetzt.

Im Rahmen der bis 2018 laufenden Umbaupläne, die im Redaktionsbereich sofort beginnen sollen, werden interne Unternehmensdienstleistungen stärker als bisher zentralisiert und die einzelnen Zeitungsverlage zu lediglich regional operierenden Konzernteilen gestutzt.

Entscheidungen zu den Druckereien will Madsack 2014 fällen; Wachstumspotenziale werden von der Konzernführung vor allem bei der Logistik-Tochter Citipost gesehen. Der rund 5.800 Beschäftigte zählende Madsack-Konzern, dessen größter Anteilseigner mit 23,1 Prozent die SPD-Medienholding ddvg ist, hat 2012 bei einem Umsatz von 671 Millionen Euro ein Betriebsergebnis von 30 Millionen Euro erzielt.

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Quelle:
Presseinformation vom 07.10.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2013