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GEWERKSCHAFT/585: Schlecker-Frauen kämpfen um ihre Zukunft - Politik muss handeln (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. März 2012

Schlecker-Frauen kämpfen um ihre Zukunft - ver.di: Politik muss handeln


Berlin, 08.03.2012 - Am heutigen Internationalen Frauentag haben die Schlecker-Frauen gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) landauf landab für ihre Zukunft und den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert.

In weit über hundert Aktionen vom Bodensee bis Flensburg haben die Frauen Gesicht gezeigt, schließlich stehen sie für die Zukunft des Unternehmens. "Anton Schlecker geht und wir bleiben", brachte es Ursel Bieber, Betriebsratsvorsitzende von Schlecker in Würzburg, auf den Punkt.

Gleichzeitig adressierten die Frauen ihre berechtigten Erwartungen und Forderungen an die Politik. "Für Banken, Autos, vieles mehr sind die Töpfe niemals leer! Und für uns?!" fragte Katja Behrensmeier, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Bezirks Potsdam bei der heutigen Kundgebung in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Viele der Frauen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Vasiliki Singh, Betriebsratsvorsitzende des Bezirks Stuttgart, forderte: "Schluss mit dem Nervenkrieg! Wir haben Klarheit verdient, wie es mit uns weitergeht."

Auch Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel, sieht die Politik in der Verantwortung: "Die Bundes- und Landesregierungen sind aufgefordert, die Schlecker Frauen beim Kampf um ihre Existenzen mit aller Kraft zu unterstützen. Da kann es nicht angehen, dass sich mancher Politiker hinter bürokratischen oder parteipolitischen Mauern versteckt."

Doch auch der Insolvenzverwalter sei in der Pflicht, sich deutlich stärker für den Erhalt der Arbeitsplätze zu engagieren. So sieht Verhandlungsführer Bernhard Franke die genannte Anzahl der zu schließenden Filialen nur als vorläufigen Stand. "Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz", bekräftigte Franke. Sobald den Betriebsrätinnen die Listen vorlägen, aus denen die im jeweiligen Betreuungsgebiet zu beabsichtigten Schließfilialen hervorgingen, würden sie diese kritisch prüfen.

"Die Betriebsrätinnen werden ihre Kompetenz und Vorschläge einbringen, und dies hat Einfluss auch auf das Fortführungskonzept", unterstrich Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Dazu werde es nächste Woche Betriebsrätetreffen geben.


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Quelle:
Presseinformation vom 08.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2012