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GEWERKSCHAFT/430: Versicherungen - Arbeitgeber beenden zweite Verhandlungsrunde vorzeitig (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 5. Mai 2011

Versicherungen: Arbeitgeber beenden zweite Verhandlungsrunde vorzeitig


Berlin, 05.05.2011 - Der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) hat die zweite Verhandlungsrunde für die rund 175.000 Innendienstbeschäftigten heute in Hamburg vorzeitig beendet.

Trotz mehrfacher Aufforderungen der Verhandlungsführerin der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Beate Mensch, ein Gehaltsangebot vorzulegen, beharrten die Arbeitgeber darauf, erst in einer dritten Runde am 31. Mai ein Angebot auf den Tisch zu legen.

In der heutigen zweiten Runde sollten nach Ansicht des AGV die Forderungen der Arbeitgeber, die zu einer Verschlechterung des Manteltarifvertrages führen sollen, verhandelt werden. Diese beinhalten beispielsweise Samstagsarbeit, eine Ausweitung des Niedriglohnbereichs und Verlängerungen der befristeten Arbeitsverhältnisse. Dagegen hat sich ver.di vehement ausgesprochen. Beate Mensch betonte: "Wir werden nicht über Regelungen und Verschlechterungen des Manteltarifvertrages sprechen. Wir befinden uns in einer Gehaltstarifrunde, und wir erwarten jetzt ein Angebot." Die Versicherungsbranche schwimme im Geld, das sie den Aktionären hinterherwerfe. Von diesem Geld müsse etwas bei denen ankommen, die die Erträge erwirtschaftet haben, nämlich bei den Beschäftigten.

Es sei völlig unverständlich, die Beschäftigten weiter hinzuhalten und sogar Verschlechterungen anzudrohen. Rund 1.200 Demonstranten aus der Versicherungswirtschaft hatten ihren Unmut im Vorfeld der zweiten Runde am Hamburger Verhandlungsort lautstark deutlich gemacht.

ver.di bleibe bei ihren Forderungen nach einer Anhebung der Gehälter um sechs Prozent, mindestens aber 150 Euro monatlich. Desweiteren sollen die Vergütungen der Auszubildenden ebenfalls um sechs Prozent angehoben werden. Weitere wichtige Forderungen sind Beschäftigungssicherung und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz.


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Quelle:
Presseinformation vom 05.05.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2011