Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/336: Bundesweite Warnstreiks in der privaten Abfallwirtschaft (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 12. November 2010

Bundesweite Warnstreiks in der privaten Abfallwirtschaft


Berlin, 12.11.2010 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten in der privaten Abfallwirtschaft zu bundesweiten Warnstreiks ab der nächsten Woche aufgerufen, um vor der vierten Verhandlungsrunde Druck auf die Arbeitgeber zu machen, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen.

"Das bisherige Angebot der Arbeitgeber und ihre pauschale Forderung nach Einführung einer dauerhaften zweiten Lohnebene sind völlig inakzeptabel und in keiner Weise verhandlungsfähig", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott.

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hatte ver.di in der dritten Verhandlungsrunde ein Angebot unterbreitet, das eine Einmalzahlung in Höhe von 170 Euro für die Zeit vom 1. Mai bis 31. Dezember 2010 und eine Lohnerhöhung von einem Prozent für das Jahr 2011 vorsieht. Daneben fordern die Arbeitgeber von ver.di die Einführung einer dauerhaften zweiten Lohnebene für neueingestellte Beschäftigte mit Stundenlöhnen auf dem Niveau von 1995. Angesichts der positiven Branchenbilanzen wertete Ott das Arbeitgeberangebot als Provokation. ver.di werde zudem keine Beschäftigten zweiter Klasse akzeptieren.

Der Entgelttarifvertrag für die private Abfallwirtschaft wurde durch den BDE bereits im Oktober 2009 gekündigt und ist zum 30. April 2010 ausgelaufen. ver.di fordert für die rund 20.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Entgelttabellen um drei Prozent.

Ein Fahrer in der privaten Entsorgungswirtschaft erhält ab dem siebten Jahr der Betriebszugehörigkeit aktuell 2.199 Euro im Monat. Im ersten Beschäftigungsjahr beträgt das Monatsentgelt 1.759 Euro.


*


Quelle:
Presseinformation vom 12.11.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2010