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GEWERKSCHAFT/289: Tarifverhandlungen für Filmurheber und Schauspieler vertagt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 14. Juli 2010

Tarifverhandlungen für Filmurheber und Schauspieler vertagt


Berlin, 14.07.2010 - Die Tarifverhandlungen für Filmurheber und Schauspieler sind am Mittwoch nach der ersten Runde ohne Ergebnis vertagt worden. Die Produzenten-Allianz auf der Arbeitgeberseite und die Verhandlungsgemeinschaft der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit BFS, BFFS und bvft auf der Arbeitnehmerseite wollen die Verhandlungen am 27. September 2010 in Berlin fortsetzen.

Ziel sei es, für die Filmurheber und Schauspieler unter den insgesamt etwa 25.000 Filmschaffenden Deutschlands Ergänzungen zum ansonsten weitergeltenden Tarifvertrag zu vereinbaren, die angemessene Vergütungen und Erlösbeteiligungen der kreativen Mitarbeiter in Filmwerken regeln. Zudem solle eine Gagenregelung für Schauspielerinnen und Schauspieler eingeführt werden, sagte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Aktuelle Filmprojekte zeigten, dass Produktionsbudgets häufig unterdimensioniert seien, dadurch würden die Arbeitsbedingungen aller Filmschaffenden verschärft, die geforderte Kreativleistung missachtet und Gagenniveaus, auch von Schauspielern, unter Druck gesetzt. "Ziel der Tarifverhandlungen ist es, für eine angemessene und am Wert der Arbeit von kreativen Filmschaffenden orientierten Vergütung zu sorgen", betonte von Fintel.

Bei einer Einigung würden die urheberrechtlichen Tarifregelungen für als Arbeitnehmer angestellte Urheber an Filmwerken gelten - und damit unter anderem für Kameraleute, Film- und Soundeditoren, Szenen- und Kostümbildner und Regisseure sowie für leistungsschutzberechtigte Künstler, also Schauspieler. Trotz der steigenden Bedeutung einer jahrelangen und sehr vielfältigen Auswertung von Kino- und Fernsehfilmen, gibt es bisher keine nach dem Urheberrechts-Gesetz vorgesehene Branchenregelung für Filmproduktionen.

Die Tarifverhandlungen führt ver.di zusammen mit den Partnern Bundesverband Filmschnitt Editoren (BFS), Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) und Bundesvereinigung Filmton (bvft).


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Quelle:
Presseinformation vom 14.07.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2010