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GEWERKSCHAFT/1857: ver.di erhöht Druck auf Lufthansa (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 3. September 2019

LSG: ver.di erhöht Druck auf Lufthansa


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erhöht wegen des von der Lufthansa angekündigten Verkaufs der Cateringtochter Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) wie bereits angekündigt den Druck auf das Unternehmen. In den vergangenen Tagen und Wochen hat es bereits mehrere Aktionen der Beschäftigten gegeben, zu denen ver.di aufgerufen hatte. Nachdem auch im gestrigen Verhandlungsgespräch zu einer "Best Owner Vereinbarung" nur kleine Fortschritte erzielt wurden, wird es diese Woche zu weiteren Aktionen kommen, an denen sich auch internationale Delegationen beteiligen.

"Die leichte Bewegung in den Verhandlungen, die die Arbeitgeber zur Absicherung und zukünftigen Fortführung der Altersvorsorge vollzogen haben sowie die Zusage, dass es eine gute Lösung für alle geben soll, reicht noch lange nicht aus, um die Forderungen der Beschäftigten zu erfüllen", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Die Lufthansa müsse Haupteigentümerin der LSG bleiben, denn nur dann könnten die Käufer an nachhaltig einzuhaltende Standards gebunden werden. Behle forderte den Lufthansakonzern dazu auf, einen potentiellen Käufer nur dann zum Zuge kommen zu lassen, wenn dieser sich vertraglich verpflichte, die Arbeitsplätze zu erhalten und bestehende Sozialstandards, wie Mitbestimmungsstrukturen und Tarifverträge, zu sichern. Nach wie vor halte ver.di einen Verkauf des zweitgrößten Caterers der Welt für falsch und wirtschaftlich fragwürdig.

"Die Arbeits- und Einkommensbedingungen der Beschäftigten müssen geschützt und tarifvertraglich abgesichert werden. Wir erwarten deshalb konstruktive Verhandlungen und Lösungen", so Behle. ver.di fordert von der Lufthansa-Gruppe, Verantwortung zu übernehmen und bei einem Verkauf keinen freien Fall der Lohn- und Sozialstandards zuzulassen. Nach ver.di-Informationen will die Lufthansa zeitnah entscheiden, welcher Käufer die LSG übernehmen wird.

Der nächste Verhandlungstermin findet am Donnerstag, dem 12. September 2019 in Frankfurt statt.


Übersicht der anstehenden nächsten Aktionen:

Dienstag, 3. September: Bundesweite Betriebsversammlungen bei der LSG (nicht öffentlich)

Am 3. September finden bundesweite (nicht öffentliche) Betriebsversammlungen bei der LSG von mittags bis nachmittags statt, in München, Frankfurt ZD sowie ZE, Stuttgart, Düsseldorf, Köln und Alzey. Zu Gast sein in Frankfurt werden u.a. Janine Wissler von der Partei Die LINKE. Vom Frankfurter Oberbürgermeister Feldmann wird es eine Videobotschaft geben. Mit einer Delegation von LSG-Kolleginnen und Kollegen aus den USA, die bereits in Frankfurt eingetroffen sind, wird es im Laufe der Woche einen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in Deutschland geben. Die Delegation beteiligt sich an Aktionen. Im Rahmen internationaler Solidarität berichten sie von ihrer Situation auf den Betriebsversammlungen.

Dienstag, 3. September: Delegation LSG-Kollegeninnen und Kollegen im Hessischen Landtag und Mahnwache in Wiesbaden

Eine Delegation von LSG-Kolleginnen und Kollegen wird im Landtag sprechen, um über die aktuelle Situation bei der LSG zu berichten. Am Abend ist eine Mahnwache vor dem hessischen Landtag in Wiesbaden geplant. Beginn 18 Uhr, Treffpunkt ist der Marktplatz, 65183 Wiesbaden.

Donnerstag, 5. September: Internationaler LSG Gipfel in Frankfurt

Auf dem Internationalem LSG Gipfel in Frankfurt werden LSG-Kolleginnen und Kollegen sowie hauptamtliche Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter aus den USA, aus England und Deutschland zusammentreffen. Gemeinsam vertreten sie rund die Hälfte der weltweit 35.000 Beschäftigten der Lufthansa Tochter. Im Anschluss an den Gipfel ist eine Demonstration zwischen dem Terminal 1 und dem Lufthansa Aviation Center (LAC) geplant. Treffpunkt hierfür: Terminal 1, Bereich C um 15 Uhr.
Nach einem Austausch wird im Laufe des Tages eine Internationale Resolution verabschiedet, die der Presse und der Öffentlichkeit am Nachmittag auf einer Pressekonferenz vorgestellt wird.

Freitag, 6.September: Internationaler LSG Gipfel in London

Am 6. September findet die Fortsetzung des Internationalen Gipfels in London statt. Hier treffen deutsche und US-amerikanische US-Kolleginnen und Kollegen ein, um ihre britischen Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen und die Politik über die Arbeitsbedingungen und den drohenden Verkauf der LSG weltweit zu informieren.

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Quelle:
Presseinformation vom 03.09.2019
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2019

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