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GEWERKSCHAFT/1536: Air Berlin - Unternehmen müssen jetzt Verantwortung übernehmen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 22. November 2017

Air Berlin: Unternehmen müssen jetzt Verantwortung übernehmen


Berlin, 22.09.2017 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) beurteilt die Verhandlungen zwischen den Gläubigern der insolventen Air Berlin über Verkäufe der Fluggesellschaft an Lufthansa, Easyjet und Condor wie folgt:

"Wir werten es als gutes Zeichen, dass alle drei Unternehmen, die offenbar als Käufer im Gespräch sind, die Lufthansa, Easyjet und Condor, Unternehmen mit guten Tarifverträgen und einer guten Mitbestimmungskultur sind", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Wir erwarten jetzt, dass diese Unternehmen Verantwortung für die Beschäftigten von Air Berlin übernehmen und ihnen gute Zukunftsperspektiven bieten."

Es dürfe jetzt kein Feilschen um Maschinen und Slots geben, sondern es sei nötig, konstruktive Gespräche darüber zu führen, möglichst viele Arbeitsplätze mit fairen Arbeitsbedingungen zu erhalten. Das sei aus Sicht von ver.di eine der Hauptaufgaben der drei Unternehmen in diesem Verfahren.

Bedauerlich sei, dass anscheinend keines der Unternehmen Interesse an der Langstrecke von Air Berlin habe, obwohl die sehr gut qualifizierten Beschäftigten auch hier ein gutes Potential für den Luftverkehrsmarkt bieten würden. Behle wies darauf hin, dass sich die Gebote der im Gespräch befindlichen Käufer zudem teilweise überschneiden würden. "Wir erwarten einen Plan, der möglichst alle Interessenten zufrieden stellt und auch die Beschäftigten berücksichtigt. Wir fordern ein gutes und tragfähiges Konzept, das den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze beinhaltet", so Christine Behle.

"Wir werden die Unternehmen unverzüglich auffordern, mit uns in Gespräche einzutreten und Verhandlungen über die Übernahmebedingungen für die Beschäftigten zu führen", erklärt Behle. "Unser Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern und gute Bedingungen für die Beschäftigten zu erreichen."

Die verlängerte Bieterfrist für die Beschäftigten der Air Berlin Technik sei eine Chance, auch für diese Sparte Lösungen zu finden. "Wie die anderen Air-Berliner auch sind die Techniker hochqualifizierte Beschäftigte, die eine gute Arbeit leisten und das Unternehmen über Jahrzehnte unterstützt haben", betont die Gewerkschafterin. Behle appelliert daher an die Unternehmen, dieses wertzuschätzen und Verantwortung zu übernehmen.

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Quelle:
Presseinformation vom 22.09.2017
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. September 2017

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