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GEWERKSCHAFT/1173: Lufthansa - Auch zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. Mai 2015

Lufthansa: Auch zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis


Berlin, 08.05.2015 - Auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Lufthansa für die rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Service Group (LSG), der Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und ver.di-Mitglieder in der Kabine blieb am 8. Mai in Frankfurt ergebnislos.

"Die Arbeitgeber haben kein Angebot vorgelegt und bleiben bei ihrer starren Haltung, das Thema betriebliche Altersversorgung mit der Verhandlungsrunde verknüpfen zu wollen", kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Christine Behle. Eine solche Verknüpfung hatte ver.di abgelehnt, jedoch die Bereitschaft signalisiert, das Thema in gesonderten Gesprächen zu verhandeln. "Wir verschließen uns nicht, wollen jedoch keinen Schnellschuss in dieser wichtigen Frage", betonte die Gewerkschafterin.

In der zweiten Verhandlungsrunde habe sie zudem darauf hingewiesen, dass neben der Gehaltsforderung von 5,5 Prozent die Übernahme der Auszubildenden eine zentrale Rolle für die Gewerkschaft spiele. Bislang würde nur ein kleiner Teil der Auszubildenden in den Mutterkonzern übernommen. Ein Teil der Ausgelernten aus dem Bereich Lufthansa Technik wird in die Zeitarbeitsfirma Aviation Power gedrängt, die geringere Gehälter zahlen. Diese Ungleichbehandlung lehne ver.di entschieden ab. "Wir haben die Arbeitgeber deshalb aufgefordert, alle Auszubildenden zu übernehmen und damit alle gleichermaßen fair zu bezahlen", so Behle weiter.

Die Reaktion der Arbeitgeber bezüglich der Gehaltsforderung sei nicht nachvollziehbar. "5,5 Prozent sind eine faire Forderung, die die Leistungen der Beschäftigten berücksichtigt, die in allen Geschäftsfeldern, ob am Boden oder an Bord einen erheblichen Nachholbedarf haben. Durch geringere Vergütungserhöhungen oder sogar Einbußen haben die Beschäftigten ihren Beitrag zur Stabilisierung der Lufthansa geleistet. Das müssen auch die Arbeitgeber erkennen", erklärte das ver.di-Bundesvorstandsmitglied. Das "Argument" der Arbeitgeber, man befände sich in einer "prekären" wirtschaftlichen Situation, würde durch das operative Ergebnis von immerhin rund einer Milliarde Euro in 2014 ad absurdum geführt. Auch das erste Quartal 2015 habe bereits Gewinne gebracht.

ver.di fordert für die Lufthansa-Konzernbeschäftigten am Boden und in der Kabine, bei der Lufthansa Cargo, der Lufthansa Service Gesellschaft, der Lufthansa Technik und Lufthansa Systems 5,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die rund 1.500 Auszubildenden im Lufthansa-Konzern fordert ver.di 75 Euro mehr sowie die unbefristete Übernahme. Der Vergütungstarifvertrag wurde zum 31. März 2015 gekündigt.

Die Verhandlungen werden am Dienstag, dem 19. Mai 2015 ab 9 Uhr im Ramada Hotel Micador, Wiesbaden-Niedernhausen, Zum Grauen Stein 1, in 65527 Niedernhausen fortgesetzt.

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Quelle:
Presseinformation vom 08.05.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2015

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