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ENERGIE/2152: Konsultation des Positionspapiers zur Erdkabel-Methodik beim Stromnetzausbau (BNA)


Bundesnetzagentur - Pressemitteilung vom 22. Februar 2016

Konsultation des Positionspapiers zur Erdkabel-Methodik beim Stromnetzausbau

Homann: "Positionspapier wichtiger Schritt für mehr Akzeptanz und schnelleren Netzausbau"


Die Bundesnetzagentur startet heute die Konsultation des Positionspapiers für das weitere Vorgehen zum Vorrang von Erdkabeln bei Gleichstromleitungen. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, bis zum 18. März 2016 schriftlich Stellung zu nehmen. Am 3. März lädt die Bundesnetzagentur zu einer Methodenkonferenz nach Bonn ein, um den Entwurf zu diskutieren.

Veränderte Planungsbedingungen durch Erdkabel

Der Ende letzten Jahres gesetzlich festgelegte Vorrang von Erdkabeln führt zu veränderten Planungsgrundsätzen für bestimmte Gleichstromleitungen. Die Bundesnetzagentur hat als zuständige Genehmigungsbehörde ein Positionspapier entworfen. Darin legt sie alle wesentlichen rechtlichen und methodischen Anforderungen an die Anträge auf Bundesfachplanung fest, die sich aus dem Erdkabelvorrang für die Planungen der Vorhabenträger ergeben.

"Erdkabel können helfen, die Akzeptanz beim Ausbau des Stromnetzes zu verbessern. Mit dem Positionspapier geben wir den Übertragungsnetzbetreibern eine Orientierungsgrundlage für die Planung der Stromleitungen", erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur und ergänzt: "Wir fordern die Öffentlichkeit ausdrücklich auf, sich aktiv an der Konsultation zu beteiligen."

Inhalte des Positionspapiers

Zu den Kernpunkten des Papiers zählt die Ausgestaltung der gesetzlich vorgesehenen Suche nach einem möglichst geradlinigen Verlauf des Erdkabels zwischen Anfangs- und Endpunkt der Stromleitung, um die Eingriffe in Natur und Landschaft zu reduzieren und die Kosten zu verringern. Auch grundlegende Anforderungen für die Findung eines 500 bis 1000 Meter breiten Trassenkorridors und möglicher Alternativen unter Berücksichtigung des Vorrangs von Erdkabeln werden im Papier aufgegriffen.

Das vorliegende Positionspapier ist eine Ergänzung des Leitfadens zur Bundesfachplanung, der sich auf den immer noch für einen Großteil der Stromleitungsprojekte geltenden Freileitungsvorrang beschränkt.

Konsultation und Methodenkonferenz am 3. März in Bonn

Während des Konsultationszeitraums veranstaltet die Bundesnetzagentur am 3. März 2016 in Bonn eine Methodenkonferenz, um mit Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit über den Entwurf des Positionspapiers zu diskutieren. Nähere Informationen sind unter www.netzausbau.de/methodenkonferenz veröffentlicht.

Das Positionspapier ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter www.netzausbau.de/erdkabel-methodik abrufbar. Nach Abschluss der Konsultation stellt die Bundesnetzagentur das finale Papier ebenfalls auf der Website www.netzausbau.de als Download zur Verfügung.

Hintergrund: Erdkabelgesetz

Am 31. Dezember 2015 hat der Gesetzgeber den Einsatz von Erdkabeln auf der Höchstspannungsebene erweitert. Um die Akzeptanz zu vergrößern und damit den Netzausbau zu beschleunigen, sollen bestimmte Gleichstromtrassen künftig vorrangig als Erdkabel statt als Freileitung realisiert werden. Freileitungen sollen nun nur noch ausnahmsweise aus Naturschutzgründen, bei der Nutzung von Bestandstrassen und zum Beispiel auf Verlangen betroffener Kommunen in Betracht kommen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 22.02.2016
Pressestelle der Bundesnetzagentur (BNA)
Tulpenfeld 4, 53113 Bonn
Telefon: 0228/14-99 21, Telefax: 0228/14-89 75
E-Mail: pressestelle@bnetza.de
Internet: www.bundesnetzagentur.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2016

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