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ENERGIE/1663: Bundesrat kritisiert Biokraftstoffpläne der EU-Kommission (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 14. Dezember 2012

Bundesrat kritisiert Biokraftstoffpläne der EU-Kommission

DBV: Verbindung von Futtermittel- und Energieerzeugung erhalten



Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung erhebliche Bedenken gegenüber den aktuellen Richtlinienvorschlägen der EU-Kommission zu Biokraftstoffen geäußert. Damit hat der Bundesrat einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Teller-Tank-Debatte geleistet, so der Deutsche Bauernverband (DBV) in einer ersten Reaktion. Der Bundesrat kritisierte die Vorschläge zur Eindämmung von indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC) und zur Vierfachanrechnung von Biokraftstoffen aus Abfall- und Reststoffen auf die Biokraftstoffquote. Der Bundesrat weist auf die Gefahren der Verzerrungen an den Rohstoffmärkten, des Abfalltourismus und der steigenden Importmengen fossiler Energieträger hin, die sich aus der Vierfachanrechnung ergeben.

Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auch auf, sich für den Erhalt der sinnvollen Kombination von Biokraftstoff- und Futtermittelproduktion über das Jahr 2020 hinaus einzusetzen und unterstützt damit ein sehr wichtiges Anliegen der Landwirtschaft, teilt der DBV mit. Derzeit stamme etwa ein Drittel der deutschen Eiweißfuttermittel aus der Koppelproduktion der Biokraftstoffe. Circa 2,3 Millionen Tonnen Sojaschrotimporte würden so ersetzt. Der DBV hat hierzu bereits Kontakt mit den zuständigen EU-Kommissaren aufgenommen und Gespräche mit Abgeordneten des Europäischen Parlamentes geführt.

Im vergangenen Oktober hatte die EU-Kommission Vorschläge vorgelegt, nach denen die Produktion von Biokraftstoffen aus Nahrungsmittelfrüchten bis zum Jahr 2020 auf einen Anteil von 5 Prozent am Gesamtenergieverbrauch im Verkehrssektor beschränkt werden solle. Nach 2020 soll die Förderung für konventionelle Biokraftstoffe, z. B. Biodiesel aus Raps, sogar völlig aufgegeben werden. Dies lehnt der Bauernverband jedoch entschieden ab.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 14. Dezember 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2012